Omar will in Frieden leben – Wie ausgeprägt sind Antisemitismus und Islamismus bei Flüchtlingen? Ein Ortsbesuch | Jüdische Allgemeine

Erst geht ein Raunen durch die Menge, dann folgen empörte Schreie. Jemand hat versucht, über den Zaun zu klettern. Jemand wollte sich vordrängeln. Die anderen Flüchtlinge warten schon seit einer gefühlten Ewigkeit in der Kälte. Sie warten, um endlich Einlass zu finden in das Betonhochhaus des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) in der Turmstraße 21. Es ist Montagmorgen. Acht Grad. Alle warten. Die einen, um eine Nummer zu ziehen, die anderen, damit ihre Nummer aufgerufen wird. Einer der Flüchtlinge ist Omar. Er ist 17 Jahre alt und hat bereits das ganze Wochenende vor dem LaGeSo gewartet. Nachts hat er auf dem Bürgersteig geschlafen, eingehüllt in seinen blauen Pulli und eine dünne Fleecedecke.
Thomas Daniel
Klar will er in Frieden leben. Ohne den lästigen Juden und ohne Christen. Erst dann kann Omar in Frieden leben.