Richtigstellung zur Pressemitteilung vom 15. Augst 2022 – Antisemitismus dennoch weiterhin manifester Bestandteil der Documenta | Facebook
Am Montag, dem 15. August 2022, skandalisierte das Junge Forum der DIG das Abkleben einer vermeintlich antisemitischen Darstellung in einem Werk der Künstlergruppe Taring Padi. Die noch in der letzten Woche erfolgte Erklärung der Documenta, dass es sich bei der abgeklebten Kopfbedeckung nicht um eine Kippa, sondern um eine Kopiah handle, erscheint plausibel. Insofern ist das Bild nicht als klar antisemitisch zu bewerten und das Junge Forum korrigiert hiermit seine Einschätzung.
Nichtsdestotrotz kritisiert das Junge Forum den Umgang der documenta fifteen mit dem konkreten Fall der Darstellung und Antisemitismus auf der documenta: Beim Abkleben eines Teils eines Bildes mit Klebeband handelt es sich um keinen alltäglichen Vorgang. Der Künstlergruppe Taring Padi muss bewusst gewesen sein, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt hinsichtlich der abgeklebten Kopfbedeckung zu Fragen durch die Öffentlichkeit kommen würde. Dass Taring Padi hier tätig wurde, zeigt, dass sich die Gruppe durchaus der Möglichkeit einer antisemitischen Bildsprache bewusst war. Warum sie eindeutig antisemitische Bildsprache wie etwa auf People’s Justice nicht erkannt und entfernt haben, bleibt ungeklärt und zeigt den absolut ungenügenden Umgang mit Antisemitismus auf der Documenta. Warum hier nicht früher kontextualisiert wurde, bleibt ein Rätsel, hätte eine Kontextualisierung vor Ort doch jegliche Missverständnisse von Anfang an aus dem Weg räumen können.
Nicht nur dadurch zeigt sich der noch immer katastrophale Umgang der Documenta mit Antisemitismus in der Kunstausstellung. In einer Pressemitteilung vom 17. August 2022 fragte der Bundesvorsitzende des Jungen Forums, Constantin Ganß, noch, ob das neugeschaffene Expertengremium von den Vorgängen auf der Documenta gewusst habe. Wie sich wenige Tage später in der Berichterstattung darüber herausstellte, war das Expertengremium nicht in die Vorgänge eingeweiht. Ganß äußert sich nun wie folgt: „Es kann nicht sein, dass das Expertengremium für die Documentaleitung als ein Instrument dazu missbraucht wird, um vom Antisemitismus in der Kunstausstellung abzulenken. Antisemitismus ist weiterhin manifester Bestandteil der documenta fifteen.“ Lasse Schauder, Sprecher des JuFo Kassel, nennt als letztes Beispiel für Antisemitismus auf der Documenta die Filmreihe „Tokyo Reels“, zu der Jakob Baier zuletzt einen ausführlichen Artikel in der taz veröffentlichte: „Historische propalästinensischen Propagandafilme werden auf der Documenta weiterhin unkontextualisiert gezeigt. Hier wird antisemitischer Terror verharmlost und es wird unverblümt Hass auf Israel vermittelt.“ Die Documenta hat sich bislang nicht zu der Filmreihe geäußert. Weiterhin gibt er zu bedenken: „Es ist zynisch und grotesk, dass den Besucherinnen und Besuchern angesichts der Gewaltdarstellungen im Film am Eingang davon abgeraten wird ihre Kinder in den Vorführsaal mit hineinzunehmen, während in den Filmen Kindersoldaten als Märtyrer für den palästinensischen Terror zelebriert werden.“ Constantin Ganß zieht ein bitteres Zwischenfazit: „Es bleibt dabei, dass Antisemitismus erst durch die Öffentlichkeit skandalisiert werden muss, bevor die Documenta handelt. Eine glaubwürdige Auseinandersetzung mit Antisemitismus sieht anders aus.“
Nichtsdestotrotz kritisiert das Junge Forum den Umgang der documenta fifteen mit dem konkreten Fall der Darstellung und Antisemitismus auf der documenta: Beim Abkleben eines Teils eines Bildes mit Klebeband handelt es sich um keinen alltäglichen Vorgang. Der Künstlergruppe Taring Padi muss bewusst gewesen sein, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt hinsichtlich der abgeklebten Kopfbedeckung zu Fragen durch die Öffentlichkeit kommen würde. Dass Taring Padi hier tätig wurde, zeigt, dass sich die Gruppe durchaus der Möglichkeit einer antisemitischen Bildsprache bewusst war. Warum sie eindeutig antisemitische Bildsprache wie etwa auf People’s Justice nicht erkannt und entfernt haben, bleibt ungeklärt und zeigt den absolut ungenügenden Umgang mit Antisemitismus auf der Documenta. Warum hier nicht früher kontextualisiert wurde, bleibt ein Rätsel, hätte eine Kontextualisierung vor Ort doch jegliche Missverständnisse von Anfang an aus dem Weg räumen können.
Nicht nur dadurch zeigt sich der noch immer katastrophale Umgang der Documenta mit Antisemitismus in der Kunstausstellung. In einer Pressemitteilung vom 17. August 2022 fragte der Bundesvorsitzende des Jungen Forums, Constantin Ganß, noch, ob das neugeschaffene Expertengremium von den Vorgängen auf der Documenta gewusst habe. Wie sich wenige Tage später in der Berichterstattung darüber herausstellte, war das Expertengremium nicht in die Vorgänge eingeweiht. Ganß äußert sich nun wie folgt: „Es kann nicht sein, dass das Expertengremium für die Documentaleitung als ein Instrument dazu missbraucht wird, um vom Antisemitismus in der Kunstausstellung abzulenken. Antisemitismus ist weiterhin manifester Bestandteil der documenta fifteen.“ Lasse Schauder, Sprecher des JuFo Kassel, nennt als letztes Beispiel für Antisemitismus auf der Documenta die Filmreihe „Tokyo Reels“, zu der Jakob Baier zuletzt einen ausführlichen Artikel in der taz veröffentlichte: „Historische propalästinensischen Propagandafilme werden auf der Documenta weiterhin unkontextualisiert gezeigt. Hier wird antisemitischer Terror verharmlost und es wird unverblümt Hass auf Israel vermittelt.“ Die Documenta hat sich bislang nicht zu der Filmreihe geäußert. Weiterhin gibt er zu bedenken: „Es ist zynisch und grotesk, dass den Besucherinnen und Besuchern angesichts der Gewaltdarstellungen im Film am Eingang davon abgeraten wird ihre Kinder in den Vorführsaal mit hineinzunehmen, während in den Filmen Kindersoldaten als Märtyrer für den palästinensischen Terror zelebriert werden.“ Constantin Ganß zieht ein bitteres Zwischenfazit: „Es bleibt dabei, dass Antisemitismus erst durch die Öffentlichkeit skandalisiert werden muss, bevor die Documenta handelt. Eine glaubwürdige Auseinandersetzung mit Antisemitismus sieht anders aus.“
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