Schulbücher aus dem Orient: Bereinigte Geschichte, geschärfte Feindbilder – Constantin Schreiber untersucht Schulbücher aus dem Nahen und Mittleren Osten. Viele von ihnen verfallen in Propaganda und Diffamierungen – und lassen das Individuum in Stich. | FAZ.NET
Auch wenn der Titel des Buches in die Irre führt, seine Lektüre lohnt sich. Der Titel führt in die Irre, weil es Constantin Schreiber nicht um Koranschulen oder um die koranische Erziehung von Schülern geht, sondern um Schulbücher an staatlichen Schulen in Ländern mit muslimischer Bevölkerung. Schreiber macht deutlich, dass diese Schulbücher nicht zu Frieden und der Achtung der allgemeinen Menschenrechte erziehen, sondern den Auftrag haben, das Selbstverständnis eines Staats in den Köpfen der Schüler zu verankern; sie sind nicht am Individuum interessiert, sondern am Kollektiv; sie führen die Schüler nicht dazu, Inhalte zu hinterfragen und deren Bedeutung in der Welt von heute zu verstehen, sondern Vorgegebenes als selbstverständlich anzunehmen.
Hinterlasse eine Antwort
Sie müssen... (sein)angemeldet sein um einen Kommentar zu schreiben.