Sprachlos nach dem Grauen – Siegmund Freund war einer der letzten Auschwitz-Überlebenden in Frankfurt. Nie hat er über sein Leiden erzählt, doch immer gegen das Vergessen gekämpft. | F.A.Z.
Wer ihn kannte, mochte ihn. „Er ist ein Freund für uns alle“, hat einmal Trude Simonsohn, die 2022 verstorbene Holocaust-Überlebende und Ehrenbürgerin der Stadt Frankfurt, über Siegmund Freund gesagt. Nun ist der kleingewachsene, schmale Mann, der mehrere Konzentrationslager überlebt hat, im Alter von 102 Jahren gestorben. Freund, der in Auschwitz-Monowitz zur Zwangsarbeit für die IG Farben gezwungen wurde, kämpfte nach dem Krieg an der Seite Norbert Wollheims, der den von den Alliierten zerschlagenen Chemiekonzern mit Sitz in Frankfurt Anfang 1951 auf Schadenersatz verklagt und 1957 die erste Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern durchgesetzt hatte.
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