Staatsbesuch in Israel: Warum Steinmeiers Botschaft wegweisend war – Frank-Walter Steinmeier ehrte regierungskritische Israelis. Unsere Autorin erklärt, warum seine Haltung vor allem im derzeitigen Debattenklima so wichtig ist. | Berliner Zeitung
Berlin – Vor wenigen Jahren sprach mich ein Mann an, der mich für eine Rede vor der AfD werben wollte. Aus reiner Neugierde hörte ich ihm kurz zu, bis ich erwiderte: „Sie können mich nicht mit Islamophobie ködern, schließlich bin ich nicht Henryk Broder.“ Der Mann war regelrecht erstaunt: „Haben Juden denn unterschiedliche Meinungen?“ Alle Juden, denen ich diese Geschichte erzählte, haben lauthals gelacht. Sie wollten nicht glauben, dass die Frage ernst gemeint war. Lautet doch der banalste aller jüdischer Witze: Treffen sich zwei Juden, sind mindestens drei Meinungen im Raum. Wo sonst auf der Welt käme man auf die Idee, eine Regierungskoalition aus acht Parteien zu bilden, außer in Israel?
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