Streit bei Demo in Frankfurt: Polizei wehrt sich gegen Antisemitismus-Vorwurf – Bei einer Demonstration in Frankfurt sieht sich eine jüdische Gegendemonstrantin von der Polizei diskriminiert. Die Polizei widerspricht nun. Die Jüdische Gemeinde sieht den Vorfall differenziert. | FAZ.NET

Kommentar von Honestly Concerned

Sehr gute Zusammenfassung der Geschehnisse, die uns aus 1. Hand bekannt sind. Die Darstellungen bei Achgut und in der JPost haben in diesem Fall nicht den Tatsachen entsprochen. Kurz zusammengefasst sieht die Situation so aus:

1. Die verbreiteten "Fakten" stimmen nicht. Es gab keine antisemitischen Rufe, wie zuerst behauptet.
2. Fakt ist, die Dame hat sich mit einer Fahne hingestellt. Davon gab es auch ausschnittsweise Videos. Sie hat ihren Mittelfinger in Richtung der Demonstranten gezeigt, was in den Videoausschnitten zwar nicht zu sehen ist, aber was von jemandem 3. dokumentiert wurde.
   (Das Zeigen des Fingers mag wohlgemerkt aus der Situation heraus und in Reaktion auf die Demonstranten völlig verständlich gewesen sein, bleibt aber trotzdem erst einmal etwas, was eben zur Anzeige gebracht wurde!)
   
3. Für das Zeigen ihres Mittelfingers wurde die Dame von einer 3. Person angezeigt.
4. Die Polizei hat die Anzeige aufgenommen, wozu sie verpflichtet sind, und man hat sie gebeten die Beleidigung zu unterlassen. Danach hat man sie aufgefordert den Platz zu verlassen, weil sie dem nicht nachkam.
5. Unklar ist was alles während der Diskussion zwischen der Polizei und der Frau alles geäußert wurde. Die Freundin, die sie begleitet hatte und auch Videos von ihr mit der Fahne gemacht hat, hat diese Szenen leider nicht dokumentiert. Hier steht Aussage gegen Aussage, wird aber wohl auch Polizeiintern noch weiter untersucht. Als sie dem Platzverweis nicht nachkam, wurde die Diskussion wohl intensiver. Eine Anzeige gegen die Polizei (oder gegen die Demonstranten) wurde bislang nicht erstattet.
   
6. Ein entscheidender Unterschied zu dem was behauptet wurde: Die Polizei hat die Frau, wie gesagt, niemals angezeigt. Das war eine 3. Person.
7. Uwe Becker und die Jüdische Gemeinde haben zu dem Fall Stellung genommen. Die FAZ Zusammenfassung scheint auch alle wichtigen Punkte zu enthalten.
8. Und noch eine persönliche Anmerkung: Wir finden es sehr ungewöhnlich, dass der volle Name des "Opfers", der Dame, in den ersten (fehlerhaften) Veröffentlichungen genannt wird.