Streit um NS-Opfer-Gedenken | Höchster Kreisblatt

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Der Streit um die Verlegung von Stolpersteinen in Höchst spitzt sich zu. Die Höchster AG „Geschichte und Erinnerung“ lehnt es ab, dass nur die Frankfurter Initiative diese verlegt.


40 Kommentare
  • Nicholas Yantian

    Auch ich muss hier widersprechen. Ich war schon an verschiedenen Stolpersteinzeremonien und die waren alles andere als würdelos. Ich finde das eine sehr gute Art des Gedenkens. Und das Argument, die Opfer würden quasi ein zweites Mal getötet, weil Leute versehentlich darauf treten, kann ich nicht stehen lassen. Möglicherweise ist mir das auch schon passiert, doch seit ich mir bewusst bin, dass es Stolpersteine gibt, achte ich sehr aufmerksam auf diese, gerade in meiner Wohngegend (Berlin-Wilmersdorf), auch das ist eine Form des Gedenkens.

  • Mai Ke

    Mark Zaurov: Ich würde auch auf keinen Fall „taub“ drauf schreiben, denn ein Mensch wird nicht nur durch Taubsein oder Schwulsein oder „Normalo-Sein“ oder Blindsein definiert. Schlimm genug ist, dass hier überhaupt ein Mensch wegen seines Jüdisch-Seins diskriminiert, verfolgt und gar getötet worden ist. Egal ob er noch taub ist oder nicht. Bitte nicht missverstehen: Es geht mir um die Namen auf den Stolpersteinen per se. Da ist ein Name, da befindet sich ein reales Menschenleben dahinter – und da soll er jetzt als Mensch und nicht als „tauber Mensch“ oder sonstwas definiert werden. – Was anderes ist es, wenn man die tauben jüdischen Menschen thematisiert in einer Ausstellung, in Vorträgen etc. – das ist wichtig und notwendig und wurde auch viel zu wenig beachtet bisher – diese doppelte Situation – aber auf den Stolpersteinen geht es um Namen und sonst nichts.

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