Süddeutsche Zeitung: »Von der Meinungsfreiheit gedeckt« – Presserat sieht in Netanjahu-Karikatur von Dieter Hanitzsch keinen Verstoß gegen den Pressekodex | Jüdische Allgemeine
Der Deutsche Presserat sieht in der von vielen als antisemitisch kritisierten Karikatur von Dieter Hanitzsch in der »Süddeutschen Zeitung« keinen Verstoß gegen den Pressekodex. »Die Grenze zur Diskriminierung von Juden nach Ziffer 12 Pressekodex ist nicht überschritten«, teilte das Gremium der freiwilligen Selbstkontrolle der Presse am Mittwoch mit.
Wenn man den Deutschen Presserat von einem Fehlverhalten überzeugen will, muß man sich genau an den Pressekodex halten und das entsprechende Verhalten nachweisen. In den meisten Fällen, wird der Presserat immer wieder zum Ergebnis kommen, daß das bemängelte Verhalten im Rahmen der "Meinungsfreiheit" geduldet werden müsse. Doch gibt es Grenzen, die sehr wohl NICHT geduldet werden müssen. Die hier bemängelte Karikatur enthält typische antisemitische Stereotype, wie auch der Antisemitismusbeauftrage der Bundesregierung Felix Klein bestätigt: "Hier werden Assoziationen an die unerträglichen Zeichnungen der nationalsozialistischen Propaganda geweckt". Die SZ hat mit dieser karikatur eine rote Linie überschritten und entsprechend ist zu hoffen, dass der Presserat in einer Revision zu einem anderen Ergebnis kommen wird!
Sacha Stawski
https://meedia.de/2018/06/13/deutscher-presserat-entscheidet-netanjahu-karikatur-der-sueddeutschen-zeitung-ist-von-meinungsfreiheit-gedeckt/