Kommentar von Honestly Concerned
Melody Sucharewicz: "Spiegel Online übertrifft sich von Mal zu Mal. Eine iranische Drohne dringt in israelisches Territorium ein. Das israelische Militär schießt sie ab und zerstört daraufhin die iranischen Kontrollsysteme in Syrien, von denen aus die Drohne gestartet ist. Dabei wird ein israelischer Kampfjet von Flugabwehrraketen getroffen. Israels Reaktion:Luftangriffe auf 12 iranische und syrische Militärziele.
Und hier die Übersetzung in Spiegel-Sprache:
"Die syrische Luftabwehr hat erstmals seit Beginn des Bürgerkrieges 2011 nahe der gemeinsamen Grenze einen israelischen F-16-Kampfflieger abgeschossen. ...Israels Luftwaffe hatte zuvor rund ein Dutzend Ziele in Syrien attackiert. Nach dem Absturz des Jets flog sie erneut Angriffe auf das Nachbarland."
Nicht ein, nicht zwei, nicht drei -- nein, 5 Paragraphen später erfährt der Leser etwas vom Auslöser für diese gefährliche Eskalation. Das iranische Dröhnchen, soll "nach eigenen Angaben" in israelischen Luftraum "eingedrungen sein". Wording, Ton und Chronologie lässt diese Information zu einer irrelevanten Fußnote verkümmern.
Die traditionelle Rollenverteilung: Israel, der Aggressor. Iran, das schwarze Entlein. Spiegel, ein Sprachrohr der Linken Islamistenversteher und Israelhasser, das bis zum Himmel stinkt.
Wer davon genug hat, schreibt an: Barbara.Hans@spiegel.de (Chefredaktion Spiegel Online)"
Erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs hat Syrien einen israelischen Kampfjet abgeschossen. Israel griff daraufhin weitere Ziele im Nachbarland an. Der Vorfall verschärft die Spannungen, auch mit dem Erzfeind Iran.
Sacha Stawski
Andrew Walde: „Mein Brief an SPIEGEL Online:
Barbara.Hans@spiegel.de (Chefredaktion Spiegel Online)
Syrien
Abschuss von F-16-Jet verschärft iranisch-israelischen Konflikt
Sehr geehrte Frau Hans, sehr geehrte Redaktion von Spiegel Online,
ich habe Ihren Artikel mit der o.g. Überschrift gelesen und bin entsetzt über die journalistische Vorgehensweise des Spiegel.
Wenn man davon ausgeht, dass Sie diesen Artikel nicht für Menschen schreiben, die alle Informationen zu dem Vorfall bereits ausführlich aus anderen Medien erfahren haben, sondern sich zuerst oder vor allem bei Spiegel Online informieren, dann muss es doch Ihr Anliegen sein, gründlich und objektiv zu informieren.
Der Artikel will aber – wie so oft, wenn Sie über Israel berichten – den Leser in aus einer bestimmten Perspektive und mit einem festen Urteil informieren. Und diese Perspektive ist wieder mal:
– Israel ist der Angreifer, der Aggressor
– Israel attackiert Menschen und Einrichtungen auf fremdem Hoheheitsgebiet
– Israel hält sich nicht an internationale Standards
Erst sehr viel später in dem Artikel kommt der Hintergrund für Israels Militäroperation zur Sprache, und das in einer Weise, die Israel bewusst unglaubwürdig erscheinen lässt.
Israel ist ein winziges Land, mit einer extrem geringen Tiefe des Raumes und daher höchst fragilen Verteidigungsfähigkeit.
Israel reagiert dann militärisch, wenn es angegriffen wird.
Drohnen, die von Syrien oder einem anderen Nachbarland nach Israel einfliegen, stellen eine akute Bedrohung dar.
Daher wäre es journalistisch sauber gewesen, wenn Sie in dieser Reihenfolge berichtet hätten:
– Aus Syrien ist eine Drohne nach Israel geflogen.
– Diese Drohnen können Überwachungstechnik oder auch Waffen (auch biologische oder chemische) tragen.
– Israel hat diese Drohne abgeschossen und die Steuerungszentrale in Syrien identifiziert.
– Die Steuerungszentrale der Drohne wurde mit F16 Kampfjets angegriffen und neutralisiert.
– Ein israelischer Kampfjet wurde dabei von Abwehrstellungen in Syrien abgeschossen.
– Der Iran hat ein massives Interesse, an der Destabilisierung der Region. Er unterstützt Assad und die Hisbollah.
– Der Iran finanziert und liefert Waffen (auch Drohnen) nach Syrien und Libanon, die vor allem gegen Israel gerichtet sind.
Auf diese Weise könnte jeder Leser nachvollziehen, was dort passiert ist, kann Ursache und Wirkung erkennen.
Jeder kann sich dann selbst überlegen, ob er das israelische Verhalten angemessen, übertrieben, falsch, gefährlich findet.
Vor allem aber kann man dann nachvollziehen, wer der Agressor ist und die Gegend destabilisiert.
Es bleibt leider wieder mal der Eindruck: das will Spiegel Online gar nicht. Für Sie ist Israel der ewige Feind. Der Jude unter den Staaten.
Daher muss Spiegel Online den Leser mit dem Kopf drauf stoßen: Israel! Ist! Böse! – Israel! Attaktiert!
Ich finde das eine widerliche Methode.
Mit freundlichen Grüßen
Andrew Walde“
https://www.facebook.com/andrew.walde.1/posts/2024833627543904?pnref=story