Tod von Philipp Auerbach: Kein Leben im Land der Täter- Vor 70 Jahren nahm sich Philipp Auerbach das Leben, nachdem er zu Unrecht verurteilt worden war. Über den Auschwitz-Überlebenden urteilten ehemalige Nazis. | F.A.Z.
Philipp Auerbach war sicher oft kein besonders angenehmer Umgang. Schon als Oberregierungsrat „Sozialbetreuung“ in Düsseldorf nach dem Krieg machte er sich nicht nur Freunde. Seit September 1945 war er für die Fürsorge von Verfolgten aus der Zeit des Naziregimes zuständig. Der Militärgouverneur der Provinz Nordrhein, Brigadegeneral John Ashworth Barraclough, stellte ihm kein gutes Zeugnis aus. In einem Brief an Auerbach schrieb der Offizier der britischen Armee, dass „eine gewisse Überheblichkeit Ihres Wesens weitgehend den Widerspruch der Öffentlichkeit“ erregt habe. „Ihr Verhalten gegenüber der Militärregierung war höchst verletzend, wenn nicht sogar widersetzlich. Sie haben mehrfach versucht, die Militärregierung in Misskredit zu bringen. Sie haben einen störenden Einfluss zu einer Zeit in der Provinz ausgeübt, als die loyale Zusammenarbeit aller Kreise der deutschen Verwaltung im eigensten Interesse des Landes lag.“ Folglich wurde Auerbach im Januar 1946 schon wieder entlassen.
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