Veröffentlichung mit Judenstern: St. Ingberter OB schickt Mitarbeiter nach Facebook-Beitrag in KZ-Gedenkstätte | Saarbrücker Zeitung
Ein Facebook-Beitrag mit einem Judenstern und der Inschrift ?nicht geimpft? hat für einen Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt St. Ingbert arbeitsrechtliche Konsequenzen.
No Sc
Manche verwenden den Schild Davids (Davidstern) in gelber Farbe im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Damit setzt man seine Lage in einem demokratischen Rechtsstaat mit der der Jüdinnen und Juden gleich; diese mussten nach dem 1. 9. 1941 einen gelben Stern zur eigenen Stigmatisierung tragen; sie waren damit schutzlos gegenüber willkürlichen Übergriffen: öffentliches Bespuckt-Werden, verbale Demütigungen, Diebstahl, Festnahmen, Zur-Schau-Stellung, Verfolgung bis zur Ermordung. Auf diese Weise wurde das für das Judentum bedeutsame Symbol bewusst missbraucht. Der Schild Davids wurde zugleich zu einem der Symbole des millionenfachen Mordes an jüdischen Menschen. Wer es sich jetzt zunutze macht, instrumentalisiert das Leiden der Ermordeten wie Überlebenden der Shoah für seine eigenen Zwecke. Die eigene Meinung kann jede und jeder frei äußern, ohne dies auf eine Art zu tun, die von Betroffenen als Verharmlosung des Genozids empfunden wird. Vorsätzlich jüdische Personen verächtlich zu machen ist keine freie Meinungsäußerung, sondern deren Beleidigung und Verhöhnung. Darum ist die Verwendung des gelbfarbigen Davidsterns zu verbieten und unter Strafe zu stellen.