Vorfall Meldung Amberg – 20.12.21 | RIAS Bayern auf Instagram
Im Nachgang einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen wurde in der Amberger Innenstadt vor den Stolpersteinen für das Ehepaar Haymann ein Zettel und Grabkerzen abgelegt. Der Text beginnt mit dem Satz „Es beginnt immer mit Ausgrenzung“ und spricht von einer Spaltung, die das Grundgesetz und die Demokratie bedrohe. Die abgestellten roten Kerzen sollen für geimpfte, die weißen Kerzen für ungeimpfte Menschen stehen.
Die Stolpersteine erinnern an Fanny Haymann, die 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde, und Karl Haymann, der im Rahmen der Novemberpogrome gedemütigt und entrechtet wurde.
Durch das Ablegen des Zettels vor den Stolpersteinen werden Umgeimpfte mit den Opfern der Schoah gleichgesetzt und diese so verhöhnt.
Der positive Bezug auf Grundgesetz und Demokratie ist ein Beispiel dafür, dass ein großer Teil des Post-Schoah-Antisemitismus, der von Gegnern der Corona-Maßnahmen geäußert wird, nicht von der extremen Rechten, sondern der „gesellschaftlichen Mitte“ ausgeht.
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