Antisemitismus, die rassistisch begründete Judenfeindlichkeit, hat eine lange Geschichte. Wann man jemanden “Antisemit” nennen darf, darüber wird gestritten: Jutta Ditfurth wird von Jürgen Elsässer verklagt, auch Matthias Mattusek muss sich vor Gericht verantworten. Brauchen wir eine neue Definition des Begriffs “Antisemitismus”?
Als Antisemit darf der bezeichnet werden, der für diese Äußerung Anknüpfungspunkte geboten hat. Wer sich das Ditfurth-Urteil durchliest, wird feststellen, dass Elsässer eben nichts geäußert hat, das man als antisemitisch bezeichnen könnte. Nicht jeder anti-westliche, homophobe Verschwörungsspinner ist ein Antisemit. Da hat Ditfurth ins Klo gegriffen und deshalb dürfte sie wohl auch vor dem OLG verlieren.
nebenbei gesagt war die Begründung des Urteils erschreckend. Aber auch da, ich kann die Meldung nun nicht mehr belegen, da wurde in einem anderen Bundesland eine Klage, die genau zu dieser Begründung passte, abgelehnt. In Berlin postete ein Politiker in Facebook seine Klage, die ebenso keine Wirkung zeigte. Ich bin da eigentlich sprachlos, mehr nicht und verstehe nicht mehr, wo es Gesetzeskonform ist und wo nicht. Gerade wo die Facebookhetze täglich abläuft und man bei einer sachlichen Argumentation schon den Vorwurf der Antisemitenkeule einstecken muss. Diese Lücke wird schamlos ausgenutzt und schädigt und verletzt täglich.
Da bin ich mir nicht so sicher, bin zwar bei der Verhandlung nicht dabei gewesen, habe mir aber mal die Mühe gemacht einige Reden anzuhören, mir hatte es genügt.
Stefan Joel Holfert
Viel zu oft werden aus reiner Unkenntnis auch Juden als Antisemiten bezeichnet. Besonders oft, wenn sie israelische Verhaltensweisen verteidigen.