„Wenn ich rausgehe, trage ich Hut, damit man meine Kippa nicht sieht“ – Bei Ausschreitungen in Chemnitz im Jahr 2018 verletzten Neonazis den Chef des jüdischen Restaurants „Schalom“ Uwe Dziuballa. Wie geht es dem Wirt drei Jahre nach dem antisemitischen Angriff? FR-Autor Andreas Förster hat ihn getroffen. | FR
Zu einem Fototermin vor der Eingangstür seines Chemnitzer Restaurants „Schalom“ muss man Uwe Dziuballa nicht lange bitten. Aufrecht stellt sich der großgewachsene 56-Jährige vor die Tür, ein breites Lächeln im Gesicht, die Hände trotzig in die Taschen gesteckt. So einer, das verheißt dieses Bild, lässt sich nicht einschüchtern und vertreiben. Oder täuscht der Eindruck? Am Ende unseres langen Gesprächs wird der Chemnitzer Jude Uwe Dziuballa zwei gegensätzliche Antworten auf diese Frage geben. Sie stehen für die Zerrissenheit vieler jüdischer Deutscher in diesen Zeiten, die einerseits ein normales und geachtetes Leben führen wollen in diesem Land, andererseits täglich mal mehr, mal weniger versteckte Gesten von Hass und Verachtung ertragen müssen. Und manchmal auch pure Gewalt. So wie Uwe Dziuballa.
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