Wie Gewalt gegen Jesiden eskaliert – Die Lage der Jesiden ist immer noch katastrophal. Nun verschärft sich die Situation in Irak und der Autonomen Region Kurdistan abermals. Die Betroffenen schlagen Alarm. Ich tue es auch. | FAZ.NET
Vor ein paar Jahren habe ich einmal in Armenien ein sehr altes und sehr schönes Kloster besucht, in dem eine sehr alte Säule steht, die jahrhundertelang als eine Art Seismograph diente, als Frühwarnsystem. Sie war so gebaut, dass sie auf die kleinsten Erschütterungen reagierte, etwa bei einem Erdbeben oder wenn sich feindliche Truppen näherten. Ich weiß noch, wie ich damals vor dieser Säule gestanden habe und mich fragte, ob sie auch gebebt hätte, damals, am 3. August 2014 im Shingal, als der IS einfiel und an Jesiden einen Genozid verübte, als er Männer ermordete, Frauen und Mädchen vergewaltigte. Oder 2018, als das türkische Militär im kurdischen Afrîn einmarschierte, Berichte von verschleppten jesidischen Frauen sich häuften, von mit Bulldozern planierten jesidischen Friedhöfen. Und vor ein paar Wochen, als ein Video aus Afrîn auftauchte, in dem zwei jesidische Männer zum Islam zwangskonvertiert wurden.
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