Würzburg: Ein Mahner wider Willen – Josef Schuster ist seit 100 Tagen Präsident des Zentralrats der Juden | MAIN-POST

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Nicht immer nur als Mahner wahrgenommen zu werden, war der Wunsch von Josef Schuster, bevor er am 30. November zum Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt wurde. An diesem Dienstag ist der Würzburger Mediziner hundert Tage im Amt. Und er ist als Mahner gefragter denn je. 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz und den anderen Todesfabriken und Konzentrationslagern, in denen Nazi-Deutschland die Juden Europas fast vollständig vernichtet hatte, hat die Frage, wie gefährdet Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland und Europa sind, auf brutale Weise Aktualität gewonnen. In Paris tötete ein Terrorist im Januar vier Mitarbeiter eines jüdischen Supermarkts, in Kopenhagen brachte ein 22-Jähriger einen Wachmann vor der Synagoge um. Die Menschen wurden ermordet, weil sie Juden waren. Drohen ähnliche Anschläge auch im Land des Holocaust? Er habe keine Angst, sagt Schuster. „Für Juden ist Deutschland ein sicheres Land.“ Aber man müsse wachsam sein, vor dem Terror, vor dem letztlich niemand gefeit ist, aber auch vor dem alltäglichen Antisemitismus….


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