Kommentar von Honestly Concerned
Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern - PRESSEMITTEILUNG: Knobloch zum Tode von Karl Kardinal Lehmann
München, 11.03.2018. Charlotte Knobloch: "Meine Begegnungen mit Karl Kardinal Lehmann werde ich stets als Bereicherung erinnern. Seine intellektuelle Kraft als Theologe und Lehrer, seine menschliche Größe als Seelsorger im weiteren Sinne und seine integere Haltung gaben ihm eine einzigartige Aura, die man nur sehr selten antrifft. Nicht nur in seiner Zeit als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat er mit seinem Denken und Handeln die Katholische Kirche positiv geprägt. Er zählte zu den weitsichtigen Vordenkern, liberalen Kräften und wirkte als besonnener Reformer, ganz im Sinne des aktuellen Papstes Franziskus. Lehmann verkörperte und verwirklichte den Aufbruch des Zweiten Vatikanischen Konzils und mithin auch den Geist von Nostra aetate. Er war ein treibender Vermittler im offenen und ehrlichen christlich-jüdischen Dialog, ein Brückenbauer. Liberalität und gegenseitiger Respekt waren für Karl Kardinal Lehmann innere Triebfedern. Auf der anderen Seite verurteilte er jede Form von Antisemitismus auf das Schärfste. Für den Holocaust-Leugner Bischof Williamson sah er keinen Platz in der Kirche. Dessen Rehabilitierung durch Benedikt XVI. nannte er 'eine Katastrophe'. Seine unverrückbare, tiefe Verwurzelung in den Grundsätzen seines Glaubens und seiner Theologie gaben ihm die Stärke und den Mut zu gebotener Kontinuität und unerlässlicher Veränderung."
Führende Politiker und Kirchenvertreter haben Kardinal Lehmann nach dessen Tod gewürdigt. Bundespräsident Steinmeier beschrieb ihn als Brückenbauer, Kardinal Marx als großen Theologen und Menschenfreund.
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