Antisemitismus in Berlin: Ein ganz normaler Nachmittag in Mitte – Kaffee trinken an einem sonnigen Tag in Berlin-Mitte kann zu einer sehr beunruhigenden Angelegenheit werden – wenn man jüdisch ist und hebräisch spricht. | Taz
An einem Dienstagnachmittag Ende März beschließe ich, die Arbeit etwas früher als sonst zu beenden. Meine Mutter hatte mir geschrieben, dass sie gerade in einem Restaurant ganz in der Nähe sitzt. Ich stoße dazu, und wir plaudern auf Hebräisch über Ereignisse der letzten Tage: die Vorbereitungen für das Pessachfest, das wir Atheisten mittlerweile eher für meine nichtjüdische Freundin und unseren kleinen Sohn als für uns feiern; die Ablehnung des Asylbescheids ihrer syrischen Freundin mit libanesischem Zweitpass, den Mord an einer Holocaust-Überlebenden in ihrer Pariser Wohnung durch ihren Nachbarn.
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