Rechtspopulismus: Es begann nicht auf der Straße – Im Umgang mit der deutschen Nazivergangenheit markierte Martin Walsers Rede in der Paulskirche eine Wende: Vor 20 Jahren verschob er die Grenzen des Sagbaren nach rechts. | ZEIT ONLINE
Kurz bevor Martin Walser 1998 in der Frankfurter Paulskirche seine denkwürdige Rede über den deutschen Umgang mit dem Holocaust hielt, war mein Großvater gestorben. Ich hatte ihn vor seinem Tod noch einmal in seinem Haus in Berlin besucht. In meiner letzten Erinnerung an ihn steht er auf den Treppen, die auf das Haus zuführen, lässt sich zum Abschied von meiner Mutter umarmen, etwas steif, wie immer: „Vielleicht hatte Hans doch recht.“ Meine Mutter erklärte mir später, dass er damit auf einen Freund angespielt habe, der gesagt hatte, es gäbe keine Versöhnung zwischen Juden und Deutschen.
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