Kommentar von Honestly Concerned
🙁
Marian Offman: "Bin von Pegida, AfD und Neonazis mit antisemitischen Parolen persönlich konfrontiert worden. Nunmehr wurde ich von wohl sehr links stehendem Publikum ausgebuht und aufgeforderten zu gehen. Ich musste meine Rede in Vertretung des OB mitten im Satz abbrechen, als ich von einer Begebenheit an der „Selektionsrampe“ in Auschwitz sprach. Genau zu diesem Zeitpunkt kam die Aufforderung des skandierenden Teils des Publikums: als CSU Politiker verantworten sie die inhumane Flüchtlingspolitik der CSU und deshalb sollten sie aufhören zu sprechen. Ein Großteil der Besucher solidarisierten sich mit diesen Thesen. Ein Jude spricht über den Holocaust und wird dabei am Reden gehindert. Ein schier unglaublicher Vorgang.
Ich bin dankbar, diese diese antisemitische Haltung von einer ganz großen Mehrheit nicht geteilt wird."
Irritiert steht Marian Offman auf der Bühne des Backstage. Er fragt nach, kann den Protest nicht verstehen. „Hau ab!“, ruft jemand. Andere grölen bestätigend. Wieder andere schweigen. Bei einem Benefiz-Festival gegen Antisemitismus hatte Offman, Mitglied im Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, von seinen Erinnerung an eine jüngst verstorbene Auschwitz-Überlebende erzählen wollen. Doch geschockt und traurig bricht er seine Rede ab. Er eilt in den Zuschauerraum, versucht einen der Pöbler auszumachen. „Warum haben Sie das gemacht?“, fragt er.
Ester Weinberger
Anwesende wollten keine lebende Juden. Für Tote gibts eben Benefiz und Stolperklötze.