🔴 Warum sind Verschwörungserzählungen attraktiv? | RIAS Bayern – Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus | Facebook
Aus unserer Broschüre „‚Das muss man auch mal ganz klar benennen dürfen‘ – Verschwörungsdenken und Antisemitismus im Kontext von Corona“
https://report-antisemitism.de/…/RIAS_Bayern_Monitoring…
In Krisensituationen ist das Gefühl, dass die Gesellschaft, mit der man sich identifiziert, weil man zum Mitmachen gezwungen ist, nicht funktioniert, besonders präsent. Vermeintliche Sicherheiten bröckeln, und gerade dann sind Menschen besonders anfällig für Verschwörungserzählungen, weil zusätzlich zu den Veränderungen und Zumutungen, die die Krise bringt, auch das an die Gesellschaft gekoppelte Selbstvertändnis infrage gestellt wird. Die Erklärung, dass beispielsweise an der Coronapandemie und ihren gesellschaftlichen Folgen niemand unmittelbar Schuld hat, man wenig darüber weiß und man auch schwer vorhersehen kann, wie sich die Pandemie entwickelt, ist unbefriedigend.
Wenn man hingegen beispielsweise „weiß“, dass das Virus von irgendjemandem aus böser Absicht in die Welt gebracht worden sei, ist die Antwort einfach: Man muss diese „bösen Mächte“ bekämpfen, die „uns alle“ unterdrücken wollten. Ein solches „wir“ ist ein vorgestelltes, gutes Kollektiv, das Geborgenheit für das umhergeworfene Individuum verspricht. Auf „die Bösen“ wird alles projiziert, was an der Welt und der eigenen Existenz darin nicht sein darf, aber nicht einfach zu beenden ist, weil es unumstößlich mit ihr verbunden ist. In diese Feindbestimmung fließen abgewehrte Anteile des eigenen Selbst ein, die so an anderen verfolgt werden können.
https://report-antisemitism.de/…/RIAS_Bayern_Monitoring…
In Krisensituationen ist das Gefühl, dass die Gesellschaft, mit der man sich identifiziert, weil man zum Mitmachen gezwungen ist, nicht funktioniert, besonders präsent. Vermeintliche Sicherheiten bröckeln, und gerade dann sind Menschen besonders anfällig für Verschwörungserzählungen, weil zusätzlich zu den Veränderungen und Zumutungen, die die Krise bringt, auch das an die Gesellschaft gekoppelte Selbstvertändnis infrage gestellt wird. Die Erklärung, dass beispielsweise an der Coronapandemie und ihren gesellschaftlichen Folgen niemand unmittelbar Schuld hat, man wenig darüber weiß und man auch schwer vorhersehen kann, wie sich die Pandemie entwickelt, ist unbefriedigend.
Wenn man hingegen beispielsweise „weiß“, dass das Virus von irgendjemandem aus böser Absicht in die Welt gebracht worden sei, ist die Antwort einfach: Man muss diese „bösen Mächte“ bekämpfen, die „uns alle“ unterdrücken wollten. Ein solches „wir“ ist ein vorgestelltes, gutes Kollektiv, das Geborgenheit für das umhergeworfene Individuum verspricht. Auf „die Bösen“ wird alles projiziert, was an der Welt und der eigenen Existenz darin nicht sein darf, aber nicht einfach zu beenden ist, weil es unumstößlich mit ihr verbunden ist. In diese Feindbestimmung fließen abgewehrte Anteile des eigenen Selbst ein, die so an anderen verfolgt werden können.
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