Solidarität mit Ben Salomo | Schmalle und die Welt
Seitdem der jüdische Rapper Ben Salomo im Frühjahr 2019 sein autobiografisches Buch »Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens« veröffentlicht hat, wird im Deutschrap wieder darüber gestritten, ob die Szene ein Antisemitismus-Problem hat. Salomo klagt Teile dieser Szene an, antisemitische Stereotype und Hass auf Israel zu propagieren, ohne dabei nennenswerten Widerstand in den eigenen Reihen befürchten zu müssen. Dies habe ihn schlussendlich dazu bewogen, der Szene den Rücken zu kehren. Da er auch Rapper konkret beim Namen nennt, fühlen sich einige nun dazu berufen, eine aggressive Gegenkampagne zu führen, um klarzustellen, dass sie keine Antisemiten seien. Dabei berufen sich die Betroffenen auf eine konkrete Situation vor elf Jahren, wobei man Salomo inzwischen der Lüge überführt haben will. Unabhängig der Bewertung dieser Situation, scheint vielen nicht klar zu sein, dass die Vorwürfe nicht an einem Vorfall festzumachen sind, sondern antisemitische Weltbilder offenlegen, die über Jahre in verschiedensten Kreisen der Szene gewachsen sind und zahllose Rap-Fans in ihrer Sozialisation begleitet haben.
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