Über die verleugneten christlichen Wurzeln des modernen Antisemitismus und Antizionismus – Tilman Tarach beschreibt in seinem neuen Buch eine Kontinuität. Anhand historischer Ereignisse stellt er die scharfe Trennung von christlichem Judenhass und modernen Antisemitismus in Frage und bemängelt dies als Lücke in der Holocaust-Forschung. | haGalil
Bereits 2019 hat Monika Schwarz-Friesel in ihrer Studie Judenhass im Internet. Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl sich kritisch mit der terminologischen Differenzierung eines primären und sekundären Antisemitismus beschäftigt. Dabei wird der klassische Judenhass als „primär“, der Post-Holocaust-Antisemitismus als „sekundär“ bezeichnet. Schwarz-Friesel betont darin, dass es kein „primär“ und „sekundär“ beim Judenhass gibt. Der Post-Holocaust-Antisemitismus folgt vielmehr den alten Stereotypen und Schuldzuweisungen der klassischen Judenfeindschaft. Zwar passt sich der Antisemitismus den aktuellen Gegebenheiten an, verändert dabei jedoch nur wie ein „Chamäleon“ (Schwarz-Friesel, S. 40) die Farbe. Das Resultat, die Entwertung von Juden, bleibt dabei jedoch als Konstante. Im selben Jahr erschien die Zweitauflage des Sammelbandes Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte, knapp 15 Jahre nach der ersten Auflage. Herausgegeben wurde der Band von Christian Heilbronn, Doron Rabinovici und Natan Sznaider. Die Neuauflage sollte die alte Frage danach, ob und wenn ja was für einen neuen Antisemitismus sprechen könnte, wieder aufnehmen.
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