Documenta, für immer: Keine Rücksicht auf deutsche Juden Zwei Mitglieder des Künstlerkollektivs Ruangrupa geben, ein Vierteljahr nach der Documenta, ein Interview. Auch im Rückblick können sie keine Fehler erkennen. | FAZ.NET
Wenn die Deutschen noch immer aus den Verbrechen der Groß- und Urgroßväter eine Verpflichtung gegenüber den Juden und eine gesteigerte Aufmerksamkeit gegenüber auch subtilen Formen des Antisemitismus ableiten, dann kann das nur zwei Gründe haben: dass sie, erstens, in ihrer Provinzialität einfach nicht bemerkt haben, dass man woanders, also zum Beispiel im sogenannten Globalen Süden, diese Verbrechen in ganz andere Kontexte stellt und aus ganz anderen Perspektiven betrachtet; und dass sie, zweitens, weil sie Besserwisser und Wichtigtuer sind, ihre Sicht auf die Verbrechen, den „deutschen Katechismus“, wie der australische Autor Dirk Moses das nennt, auch allen anderen und speziell den Bewohnern dieses Südens aufzwingen wollen.
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