Diplomat übt scharfe Kritik an unterschwelligem Lobgesang der NY Times
HonestReporting Media BackSpin, 12. Januar 2011
Der ehemalige US-Diplomat Jeffrey Feltman kritisiert scharf ein Times-Profil zu Al Akhbar, der von der Hisbollah herausgegebenen Tageszeitung.
Feltman, ehemaliger US-Botschafter im Libanon, schreibt in diesen Leserbrief auf der Opinion-Seite:
Leider ist Al Akhbar kaum Außenseiter und weit weniger heroisch, als Ihr Artikel suggeriert. Al Akhbar würde Hassan Nasrallah, den Generalsekretär der Hisbollah, ebenso wenig kritisieren wie die staatliche Tageszeitung Tishreen in Syrien ihren Präsidenten Baschar al-Assad.
Eine der Kuriositäten, die ich als Botschafter im Libanon wahrnahm, war die große Zahl westlicher Journalisten und Mitarbeiter von NGO’s, die, während sie feinen Wein und das Nachtleben in Beirut genossen, die Hisbollah und ihre Genossen bei Al Akhbar verklärten, als seien diese authentische Stimmen der unterdrückten libanesischen Massen.
Michael Totten mit einer wichtigen Hinzufügung:
Ich wünsche, ich könnte sagen, es wäre bizarr, dass ein enorm anspruchvolles und mehr professionelles Blatt wie die NY Times es alles in allem nett finden würde, etwas über groben Unfug in einem semi-demokratischen Land zu sagen, das in Wirklichkeit respektable Tageszeitungen hat. Aber dies ist typisch für einen skandalös großen Prozentsatz westlicher Reporter, die in Beirut Fallschirm-Journalismus betreiben oder dort ihren Laden aufmachen.
Hinterlasse eine Antwort
Sie müssen... (sein)angemeldet sein um einen Kommentar zu schreiben.