Im Zweifel gegen den Juden? – Über den Unterschied zwischen Rassismus und Antisemitismus und den Ken Livingstone unter den deutschen Publizisten, der das eine mit dem anderen erledigen zu können glaubt und sich damit selbst widerlegt. | Lizas Welt
Lohnt es sich überhaupt noch, Jakob Augsteins Auslassungen kritisch zu würdigen? Hat er nicht bereits hinreichend unter Beweis gestellt, dass es gute Gründe dafür gibt, ihn des Antisemitismus und der Vorliebe für einen Sozialismus nationaler Prägung zu zeihen? Doch, das hat er – und trotzdem kann und sollte man jemanden mit seiner publizistischen Verbreitung, seiner ökonomischen Potenz und seinem politischen Einfluss nicht ignorieren. Wie Augstein Woche für Woche in seiner Kolumne auf »Spiegel Online« sein krudes Weltbild ausmärt, ist deshalb allemal der Rede wert, zumal er, einem stummen Zwang folgend, immer wieder Israel, die Juden, die USA, den Westen als vermeintlich Schuldige für alle Weltenübel ausfindig macht – auch und gerade, wenn es eigentlich gar nicht um sie geht. »Im Zweifel links« soll das sein, wenn man dem Kolumnentitel folgt, wobei Augstein selbst über alle Zweifel erhaben zu sein glaubt und nur Gewissheiten kennt.
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