Globe & Mail fliegt unter dem Radar

  • 0

Globe & Mail fliegt unter dem Radar

HonestReporting Media BackSpin, 22. September 2010

Letzte Woche wurde Iyad Shilbayeh, ein hochrangiger Hamas-Kommandant, bei einer Festnahmeaktion der IDF in Tulkarem getötet.

Die Razzia erfolgte am späten Nachmittag kurz vor Yom Kippur, als der Rest Israels anlässlich eines der heiligsten Feiertage im jüdischen Kalender abschaltete.

Ich frage mich, was sich Patrick Martin von Globe & Mail (via HonestReporting Canada) bei der Abfassung seines Berichtes dachte. Seine doppeldeutige Story benannte die Aktion als „gezieltes Töten“. Und Martin lies anklingen, dass die Operation deshalb unmittelbar vor Yom Kippur durchgeführt worden sei, um diese für die Medien ereignislose Zeit auszunutzen:

Und es passierte ausgerechnet wenige Stunden vor Israels heiligstem Feiertag Yom Kippur. Demzufolge gab es darüber kaum Nachrichten über die Tötungsaktion in den israelischen Medien – am Samstag erschienen keine Tageszeitungen – und fast alle israelischen Sender beendeten Freitagmittag ihr Programm.

Von einer gezielten Tötung zu sprechen ist ziemlich einfach. Beinahe unauffindbar am Ende seines Berichtes zitiert Martin selbst einen Armeesprecher mit dessen Aussage, dass Shilbayeh erschossen worden war, weil er auf die Soldaten zustürmte, die ihn zum Halt aufgefordert hatten.

Die Implikation, dass die IDF-Operation so getimed worden sei, um sie „unterhalb des Radars der israelischen Öffentlichkeit zu halten“, ist mehr als lächerlich. Hochrangige Hamas-Kommandeure sind nicht so doof, so viel Zeit an einem Ort zu verbringen, um es der IDF zu erlauben, Festnahmeaktionen auf Feiertage anzusetzen.

Oder will Martin uns etwa weismachen, dass Umar Farouk Abdulmutallab seinen Attentatsversuch auf Weihnachten legte, um ebenfalls unter dem internationalen Medienradar zu fliegen?


Hinterlasse eine Antwort