Wir haben in Israel kaum geschlafen in der letzten Nacht.
Beim Durchgehen der Nachrichten, vor allem der Agenturen, wird mir klar, dass die Israelis zwei Fehler machen. In Gaza sollten sie genauer zielen und möglichst viele Zivilisten umbringen und nicht nur 6. Ebenso machen die einen Fehler, wenn sie von 180 Raketen aus Gaza etwa 100 abfangen. Denn so verhindern sie viele eigene Verluste, also tote Israelis. Immerhin reichen 7 Tote insgesamt für riesige Überschriften zu israelischen Luftangriffen in Gaza, denn die rund 300 Raketen aus Gaza interessieren nun wirklich niemanden.
Dass die Israelis an allem Schuld sind, zeigt allein das Verhältnis der Toten. Hätte es ein Dutzend tote Israelis gegeben, dann käme vielleicht auch jemand auf die Idee, diesmal der Hamas die Schuld zuzuschieben. Aber wenn die mehr Tote haben, sind die Palästinenser klar die Opfer.
Ich komme dazu, diesen zynischen Kommentar zu schreiben, weil die Syrer es völlig falsch machen. Die haben eigenhändig ganze 77 Menschen umgebracht und über 150.000 in die Flucht gejagt, innerhalb von nur 72 Stunden.
Weil die Syrer es selber tun, haben sie keinerlei äquidistante Verurteilungen zu befürchten, im Stile wie „beide Seiten sind zur Zurückhaltung aufgerufen“, wie im Falle von Hamas und Israel. Wahrscheinlich bedeutet es, dass Israel weniger ungenaue Raketen auf Bevölkerungszentren in Gaza schießen sollte, während die Hamas aufgerufen ist, gefälligst besser zu treffen.
Die Syrer haben Glück, weil sie trotz 77 Toten keine einzige negative Schlagzeile erhalten, außer bei einer irrelevanten zivilgesellschaftlichen Organisation wie https://www.uossm.org/articles_on_uossm.
Israelis und Hamas müssen noch viel dazulernen, um einen ordentlichen Krieg zu führen. Sonst werden sie am Ende bei den Medien total durchfallen. Ich finde, dass die Syrer dringend ihre israelischen Freunde bitten sollten, ein wenig herumzuballern, damit die Agenturen die syrischen Toten besser in den Schlagzeilen unterbringen können.
Denn in den Medien gilt die Regel: viele Tote – der ist das Opfer. Kaum oder keine Tote – der ist der Schuldige und damit der Verbrecher.
Wer einen Krieg begonnen hat, interessiert niemanden, weil das schnell weggekürzt wird, sowie die toten Köppe gezählt werden. Und im Falle Israels ist zudem klar, dass die Israelis Rassisten und Islamophobe sind, weil sie die Opfer im Gazastreifen daran hindern, fröhlich den Ramadan zu feiern.
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