Ja, wir machen uns Sorgen. Fast 6 Monate sind seit dem 7. Oktober vergangen, an dem über 1.200 Menschen bestialisch ermordet und über 200 unschuldige Menschen entführt wurden. Seither wurden viele Tausende von Raketen sowohl aus Gaza, aus dem Libanon und aus Syrien, wie auch von den Huthis in Richtung Israel abgefeuert. 134 der Geiseln werden noch immer unter unvorstellbaren Bedingungen von der Hamas gehalten; wie viele davon wirklich noch am Leben sind, ist nicht bekannt. Hunderttausende von Menschen weltweit sind seither gegen Israels Recht auf Selbstverteidigung auf die Straßen gegangen und auch weiterhin wird nahezu täglich irgendwo mit Holocaust relativierenden, antisemitischen und Israels Existenzrecht abstreitenden Slogans demonstriert. Gleichzeitig hat dieser Krieg ganz Israel traumatisiert und das Leben nicht nur in Israel, sondern für Juden weltweit nachhaltig verändert. In unglaublicher Geschwindigkeit ist eine antisemitische Hass- und Gewaltwelle über Juden hereingebrochen und statt Verständnis, erleben Juden wieder einmal, was es bedeutet isoliert, dämonisiert, delegitimiert und mit unglaublichen Doppelstandards belegt zu werden; was es heißt, wenn nahezu jeder in dieser Welt plötzlich meint Nahostexperte zu sein und dies in einem schrecklichen Kriegszustand, der nicht nur in Israel, sondern weltweit – vor allem auch Online – stattfindet. Jüdische und Israel solidarische Studenten sind auf ihren Campus nicht mehr sicher; werden bedroht und angegriffen, während Israelische Gastredner Polizeischutz benötigen. Zudem leben wir in einem Zeitalter von Propaganda, KI und bedrohlichen demographischen Veränderungen, die auch direkten Einfluß auf die politischen Instanzen haben. Wie eine Zukunft für Juden in den meisten Ländern der Diaspora künftig aussehen kann, ist zunehmend fraglich, während auch das Leben in Israel weiterhin bedroht wird. Die Liste unserer Sorgen ist wahrlich lang.
Nachfolgend eine „kleine“ aktualisierte Übersicht / Auswahl von nur einem Bruchteil der Dinge über die wir uns derzeit im Einzelnen Sorgen machen:
In Israel:
- 134 Geiseln weiterhin in der Hand der Hamas in Gaza, darunter 2 Kinder und 19 Frauen (incl. at least 8 Muslims).
- Zu Anfang ging man von 32 von der Hamas verschleppten Personen mit Deutschlandbezug / Deutschen (mit Doppelstaatsbürgerschaft) aus, 14 davon wurden freigelassen, 6 wurden offiziell für tot erklärt und 12 weitere befinden sich nach wie vor in der Gewalt der Hamas.
- Fortwährende Angriffe auf den Norden Israels (durch Hisbollah und Hamas).
- Schweigen der Weltgemeinschaft über…
- …wer diesen Krieg begonnen hat und wer sich weigert ihn zu beenden.
- Zunehmende Aberkennung Israels Recht auf Selbstverteidigung.
- …die bestialischen Verbrechen des 7. Oktober, einschließlich der grausamen Sexualverbrechen.
- …die Berichte zurückgekehrter Geiseln und Überlebender des Nova Festivals, etc. über das was sie gesehen und erlebt haben.
- …die über 200.000 evakuierten Israelis aus dem Norden und Süden des Landes, von denen noch immer rund 100.000 nicht in ihre Zuhause zurückkehren können.
- …den Effekt und die Traumata des 7. Oktober auf Israelis insgesamt, aber vor allem auf die Kinder.
- …800 km Tunnel-Terrorinfrastruktur in Gaza (und was der Bau dieser gekostet hat).
- …den Mißbrauch von Krankenhäusern (allein über 700 Terroristen zuletzt im Shifa Krankenhaus); Moscheen; Schulen; Friedhöfen; Privathäusern; Datenzentren unter UNRWA Einrichtungen; usw., usw.
- …das komplette Schweigen in Bezug auf die Menschenrechtsverbrechen der Hamas an der eigenen Bevölkerung.
- …das Schweigen über Hilfslieferungen der Israelis, z.B. an das Shifa Krankenhaus im Rahmen der letzten Militäroperation, wie auch über andere Hilfseinsätze, z.B. die Evakuierung von 60 Weisen aus einem Kinderheim in Gaza.
- …Schweigen über die Rolle Palästinensischer Zivilisten über die Verbrechen der 7. Oktober und in Bezug auf ihre Unterstützung der Hamas.
- …Schweigen bei anderen tatsächlichen humanitären Katastrophen z.B. in Haiti, Sudan, Syrien/Kurdistan, usw.
- …Schweigen über die immer näher rückende Fertigstellung von Nuklearwaffen im Iran.
- …wer diesen Krieg begonnen hat und wer sich weigert ihn zu beenden.
- Hamas Propaganda, unterstützt durch Al Jazeera und ein Heer von (Online) Aktivisten weltweit, z.B.
- „Genozid“ / „Völkermord“ Vorwürfe gegen Israel.
- Übernahme von Holocaust Vokabular (z.B. „zusammengepfercht“)
- „Kidnapping“ von Opfer-Begriffen (z.B. „entführt“ statt „verhaftet“; „Geiseln“ statt „Inhaftierte“; usw.)
- Infame Lügen über Vergewaltigungen von Palästinenserinnen durch IDF Soldaten (mittlerweile – stillschweigend – als Lüge bestätigt!)
- Frei verfälschte Opferzahlen in Gaza („Zehntausende“ von „Zivilisten“, null Terroristen); falsche Propaganda-Opferzahlen die erwiesenermaßen statistisch unmöglich sind.
- Völlig falsche Behauptungen in Bezug auf die Hilfslieferungen nach Gaza und den Status der Versorgung dort / Nachweisliche Falschbehauptungen über „absichtliches Aushungern“.
- Lügen über mutmaßliche Angriffe auf Krankenhäuser, Hilfslieferungen, Zivilisten, usw.
- Der Doppelstandard in Bezug auf Israel im Vergleich zu anderen Konflikten dieser Welt (Ausmaß der Zerstörung in Gaza liegt bei ca 35%; in Syrien war es bei 40%, im Irak gar bei 60%!)
- Aufstachlung zu Gewalt und fortwährende „Apartheid“-Lügen, während Israel 120.000 Muslimen (täglich) ermöglicht während Ramadan an der Al Aksa Moschee beten.
- Bedrohungen und massive Einschränkungen durch die Angriffe der Huthis.
- Fortwährende Drohungen aus dem Iran, das unmittelbar vor Fertigstellung von Atomwaffen ist.
Deutschland spezifisch:
- Solidarität „Ja, ABER…“, z.B.
- Außenministerin Baerbocks Aufruf zu Waffenruhe, wiederholte Belehrungen (basierend auf Propagandadarstellungen) und die Betonung, dass es „keine Rechtfertigung für Einmarsch in Rafah“ gebe.
- Passend dazu:
Der UN Aufruf zu Waffenruhe, zwar mit Aufruf zu Freilassung der Geiseln, aber nicht gebunden daran und ohne Verurteilung der bestialischen Verbrechen des 7. Oktober.
- Wiederaufnahme der UNRWA Finanzierung durch Deutschland, wie auch durch die EU.
- Passend dazu auch die Wiederaufnahme von Zahlungen der EU an die PA, trotz Terrorgehältern, „Märtyrer“-renten, usw.
- Unter dem Deckmantel der „humanitären Hilfe“, die angekündigte Aufnahme von 147 Menschen aus Gaza, obgleich man dies in den ersten Wochen des Krieges aufgrund der Verwicklungen von Familienangehörigen mit der Hamas noch ausschloß.
- Die Entscheidung des Hessischen Oberverwaltungsgerichts den Schlachtruf „From The River to the Sea“ – also den Aufruf zur Vernichtung des Jüdischen Staates – genauso zu dulden, wie weitere Vernichtungsparolen; die Leugnung der Verbrechen des 7. Oktober; antisemitische, volksverhetzende und Holocaust relativierende Darstellungen in Wort und Bild; usw.
- Deutliche Zunahme von problematischen Graffiti und anderen Slogans, wie:
- „Deutsche wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden!“
- „Free Palestine from German Guilt“
- usw.
- Fortwährende Störungen, bis hin zu Unterbrechungen und Abbrechungen von Veranstaltungen (zuletzt Kanzler Scholz bei der Buchmesse, an Unis, usw. – aber auch international – und auch bei politisch links ausgerichteten Personen).
- Enorme Steigerung der Gewaltübergriffe und des Gewaltpotentials so genannter „pro-palästinensischer Demonstranten“.
- „Hijacking“ von jedweden Demonstrationen durch „Palästina-Aktivisten“.
- Stadtverordneter Haluk Yildiz der im Frankfurter Römer die Palästinenserfahne während einer Sitzung des Stadtparlaments schwingt.
- MASSIVE Zunahme an antisemitischen Vorkommnissen in Deutschland und weltweit – vor allem auch an den Hochschulen, Universitäten und Schulen, ganz abgesehen von Online.
- Übergriffe auf jüdische Schüler und Studenten.
- Weigerung einiger Universitäten Täter ernsthaft zu bestrafen / zu extrimatrikulieren.
- Drohungen gegen Israelische und Jüdische Restaurants, Institutionen, Personen, usw.
- Brutale Attacken auf Menschen mit erkennbaren Jüdischen Symbolen, oder z.B. Menschen mit Israelischen Fahnen.
- Unmittelbare Aufrufe zu Mord und Gewalt – z.B. durch Kennzeichnung von Personen mit Israelischen Fahnen mit dem roten Hamas Dreieck.
- Duldung der antisemitischen „Palästina“-Konferenz mit (ehemaligen) Terroristen in Berlin und z.T. mehrfach wöchentliche Hassaufmärsche bundesweit
- z.T. auch von Organisationen und Personen die den Netzwerken eigentlich verbotener Organisationen zuzuordnen sind.
- Die Deutsche (und Internationale) „Kulturlandschaft“ – z.B. Documenta, Berlinale, usw.
- Kaya Yanar, Sawsan Chebli, Alina Jabarine und andere Influencer mit großer Reichweite.
- Zum Teil zutiefst problematische Medienberichterstattung, i.B. auch in den Öffentlich Rechtlichen (z.B. „Verpanzerte Herzen“ und Selbstverteidigung die zum „Vernichtungsfeldzug“ geworden wäre im Spiegel, oder „Israel attackiert Hisbollah“ – nach rund 50 Raketen in der Tagesschau).
- Strassen Gazette: „Lernen von Israel oder: den Führer hätte es gefreut“.
- Wachsende Bedrohung inländischer Terroranschläge durch Hamas, ISIS und andere gewaltbereite Islamisten.
- Wachsende Bedrohung von Links und Rechts –> AfD, Wagenknecht und Werteunion.
- Fortwährende „Angriffe“ auf die IHRA Definition und den Anti-BDS Beschluß des Bundestages (obgleich beide keine praktische Anwendung finden).
Europa:
- Zunehmende Befürwortung einer einseitigen Anerkennung eines Palästinenserstaates – ohne bilaterale Verhandlungen und als unmittelbare Belohung für den 7. Oktober – u.a. durch Irland, Malta, Slowenien und Spanien (und Kanada).
- Forderungen nach Waffenembargos aus England (wenn Israel keine Besuche des Roten Kreuzes bei Terroristen des 7. Oktober zuläßt); aus Kanada und Androhungen aus anderen Staaten.
- Boykottaufrufe und andere Strafandrohungen aus z.B. Irland.
- Emmanuel Macron der (temporäre) Evakuierungen (!) von Zivilisten aus Rafah als „Kriegsverbrechen“ bezeichnet und immer wieder Palästinensische Propagandabehauptungen gegen Israel für bare Münze nimmt.
- Doppelstandards bezüglich „Siedlern“ (voran getrieben von Deutschland aus).
- (Entfernen von Kameras bei Anhörung über UNRWA im EU Parlament).
- Drohungen gegen Israel im Rahmen der Eurovision und bei anderen Veranstaltungen / Aufkündigungen von Zusammenarbeiten / Absagen von Veranstaltungen, usw.
- Großbritannien gewährt einem arabischen Israeli Asyl wegen „begründeter Angst“ vor „Apartheid“; ein Italienisches Gericht will einen Palästinenser nicht ausliefern, weil er in Israel „grausame Behandlung“ erleiden würde.
International:
- Israelhasser in führenden Positionen, z.B.:
- UN-Generalsekretärs Guterres
- EU-Chefdiplomat Josep Borrell
- UN-Sonderbeauftragte für die palästinensischen Gebiete Francesca Albanese
- Pierre Krahenbuhl – Ex-UNRWA Chef – jetzt neuer Generaldirektor für das Internationale Rote Kreuz
- Früherer EU-Diplomat für die Palästinensischen Gebiete Sven Kühn von Burgsdorff
- Fridays for Future – Greta Thunberg und nahezu allen anderen so genannten “Menschenrechtsorganisationen”, allen voran Human Rights Watch (Ken Roth) und Amnesty International
- Judith Butler und andere „Philosophen“ und „Intellektuelle“
- Erdogan der Netanjahu öffentlich mit Hitler vergleicht und ihn „zu Allah schicken“ will.
- USA/Die Biden Administration: Kamala Harris Drohung mit Konsequenzen bei Einmarsch nach Rafah; Biden der sich in die israelische Demokratie einmischt und einen neuen Ministerpräsidenten fordert; usw.
- Kolumbianischer Präsident, der die Diplomatischen Beziehungen zu Israel abbrechen will, wenn Israel eine Waffenruhe nicht einhalten würde.
- Internationaler Strafgerichtshof – z.B. Verfahren von Südafrika gegen Israel und Nicaragua gegen Deutschland.
- Infragestellung der Wahrhaftigkeit der nachgewiesenen Vergewaltigungen und anderen Menschenrechtsverbrechen der Hamas.
- Schweigen über z.B.:
- Palästinensische Hasserziehung, Lehrpläne, Schulbücher, usw.
- PA Polizisten, die in Terror verwickelt sind
- Völlig verdrehte historische Narrative, über die Entstehung von „Palästina“, über Palästinensische – und die nirgends erwähnten Jüdischen – Flüchtlinge
- Holocaustleugnung und Terrorverwicklungen von Abbas und seiner Fatah
- usw.
Und alle „vergessen“: Sobald sich die Hamas ergibt und die Geiseln freigelassen werden, wird es keine Kampfhandlungen mehr geben!!!
Traurigerweise könnten wir die Liste beliebig fortsetzen. Tatsächlich handelt es sich bei dieser langen Liste von Stichpunkten nur um die Spitze des Eisbergs, weshalb wir uns wahrlich Sorgen machen. Und selbstverständlich stellen wir dabei nicht in Abrede, dass man auch in Israel viele Fehler gemacht hat und noch immer machen mag – vor dem 7. Oktober, wie auch heute. Und es steht außer Frage, dass 6 Monate Krieg viel zu lange sind, wie auch viel zu lange schon keine Geiseln mehr zurück nach Hause gebracht wurden. Und selbstverständlich haben wir Empathie mit ALLEN Opfern dieses Krieges – egal wie viele Opfer dies in der Realität sein mögen – und wir empfinden Schmerz beim Ausmaß der durch diesen Krieg verursachten Zerstörung. Was uns aber unterscheidet ist, dass wir zum einen nicht vergessen wer diesen Krieg begonnen hat, noch wer sich weigert ihn zu beenden, wie wir auch die Verbrechen der Hamas während dieses Krieges nicht ausblenden. Und so stellen wir uns gegen einseitige Schuldzuweisungen in Richtung Israels und weisen auf die Konsequenzen falscher „Diplomatie“ hin.
Noch vor wenigen Tagen, gab es Grund Hoffnung auf eine neuerliche Waffenruhe und einen Geiseldeal zu haben; beides nicht zuletzt durch eine – von der Hamas gelobte – UN Abstimmung mit zunichte gemacht. Statt der Hamas deutlich zu signalisieren, dass die Welt geschlossen die Massaker des 7. Oktober verurteilt und zu allererst einmal die Freilassung aller Geiseln fordert, stellt man Israel an den Pranger. Statt die Auslieferung aller Hamas Terroranführer aus ihren Schlupflöchern in Katar, der Türkei, dem Iran und sonstwo zu fordern, vermittelt man der Hamas, dass ihre Kriegsstrategie Israel zu isolieren, dämonisieren und scheibchenweise zu zerstören aufgeht und das selbst die engsten Verbündeten, wie die USA und Deutschland nicht mehr hinter Israel stehen. In einer Region, in der Wahrnehmung und politische Signale oft noch wichtiger sind, als tatsächliche Realitäten, ist die aktuelle Politik verheerend und bringt den Falschen Auftrieb. Und so bleibt uns nur zu hoffen, dass uns mehr Menschen bei der Aufklärung und Verbreitung der – nicht zuletzt in diesem Artikel aufgeführten Punkte – unterstützen werden und so dazu beigetragen wird mehr Menschen – vor allem auch mehr Politikern und Multiplikatoren – die Augen zu öffnen. Niemand sagt, dass Israel perfekt ist und niemand sagt, dass man Israel nicht kritisieren darf, oder (produktive) Ratschläge gemacht werden dürfen, und niemand hat ein Problem mit Empathie für unschuldige Zivilisten, oder mit der Versorgung Letzterer mit Hilfslieferungen, etc., aber nicht auf Kosten der Wahrhaftigkeit, der Existenz des Staates Israels, oder auf Kosten der 134 unschuldigen Geiseln, die umgehend und bedingungslos freizulassen sind!
Hinterlasse eine Antwort
Sie müssen... (sein)angemeldet sein um einen Kommentar zu schreiben.