Eine Brücke zwischen Iran und Israel

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Eine Brücke zwischen Iran und Israel

 
Wahied Wahdat-Hagh von Wahied Wahdat-Hagh, Kolumnist für WELT DEBATTE

 

Sein eigentlicher Name ist Manuchehr Samchechi. Er ist mit zwanzig nach Israel ausgewandert. Im Iran ist er unter dem Namen Menashe Amir sehr bekannt. Er leitete die persischsprachige Sendung von Radio Israel und ist heute Chefredakteur der persischsprachigen Website des israelischen Außenministeriums.

Gemeinsame Geschichte

Menashe Amir hat auch eine eigene Kolumne auf einer persischsprachigen Website des israelischen Außenministeriums. Darin schreibt er über sich, über die feindliche Haltung Irans gegenüber Israel und über die kulturellen Gemeinsamkeiten die Iran und Israel haben.

Er berichtete beispielsweise darüber, wie das Purimfest in Israel gefeiert wird. Es sei ein Fest, das untrennbar zur iranischen Geschichte gehöre. Hamman, ein Minister des Königs Xerxes, plante die Vernichtung der iranischen Juden. Königin Ester setzte sich für die Rettung der Juden ein und ein Massenmord an ihnen wurde verhindert. Purim werde wie ein Karnevalsfest gefeiert. Während eines solchen Festes müssen die Israelis heute aber für höchste Sicherheitsmaßnahmen sorgen, weil sie auch während des Karnevals von terroristischen Anschlägen und von Selbstmordattentätern bedroht werden.

Amir bekommt regelmäßig Anrufe aus dem Iran. Immer wieder berichten Iraner aus ihrem Land, dass sie sich eine andere politische Herrschaft wünschen, eine Regierung, die eine friedliche Politik mit den Nachbarn Irans verfolge, schreibt Amir. Er berichtet, einmal habe ihn ein Anrufer gefragt, wo denn das Grabmal Daniels liege, der auch den Muslimen heilig sei. Tatsächlich liegt es in der iranischen Stadt Schusch.

Eine Brücke

Menashe Amir schreibt, dass er „mit Entschlossenheit“ sagen könne, dass Hussein Schariatmadari der Herausgeber der Zeitung Kayhan sein Kollege sei. Es sei keine Ehre ein Kollege von Herrn Schariatmadari zu sein, der jeden Rivalen als „Zionisten“ bezeichne und sich für keine Lüge schäme. Im übrigen sind auch die Cartoons dieser Zeitung
besonders geschmacklos.

Menashe Amir habe, als er 17 Jahre alt gewesen sei, angefangen bei der Zeitung Kayhan zu arbeiten. Es ist 50 Jahre her, dass der heutige Leiter der persischsprachigen Sendung von Radio Israel bei Kayhan anfing. Drei Jahre lang habe er Artikel aus dem Französischen für die Zeitung übersetzt. Sein iranischer Name sei eigentlich Manuchehr Samchechi. Er sei im Alter von 20 Jahren nach Israel emigriert und habe sich dann Menashe Amir genannt. Der eigentliche Grund für diese Umbenennung sei eigentlich die Tatsache gewesen, dass der Laut „Tsche“ im Hebräischen nicht existiert. Die meisten Israelis hätten seinen Namen falsch ausgesprochen, weswegen seine argentinische Ehefrau sich immer aufgeregt habe. Zudem ergebe Amir sowohl im Persischen (Befehlsgeber), im Arabischen, (Prinz) und im Hebräischen (Erhaben) einen Sinn.

Menashe Amir schreibt, er wollte nicht über sich schreiben, aber etwas über die Zeitung Kayhan sagen, die sich in ein Schimpfblatt verwandelt habe. Herr Hussein Schariatmadari beleidige jeden und erzähle Unwahrheiten über alle. Er, Amir, habe ein Photo einer Demonstration in einer Zeitung aus Bahrain gesehen, auf der gegen Schariatmadari protestiert wird. Die Demonstration richte sich gegen eine Aussage von Schariatmadari, wonach Bahrain zum iranischen Territorium gehöre. Offenbar habe Schariatmadari gehofft, nationalistische Gefühle bei den Iranern zu schüren und die Regierung von Bahrain zu warnen keine Häfen für die US-amerikanische Marine bereitzustellen. Ansonsten würde die iranische Regierung den Bahrainern Schwierigkeiten bereiten. Die Regierung von Bahrain habe protestiert. Der iranische Außenminister sei daraufhin nach Bahrain gereist und habe sich für diese Aussage von Sch… in der Kayhan entschuldigt. Dies war erforderlich, da Kayhan als Sprachrohr des iranischen Führers Ali Khamenei gilt. Dennoch haben sich die Proteste der Bahrainer gegen das iranische Regime fortgesetzt.

Amir schreibt, warum er diese Geschichte nun wiedergibt: Auf einem Photo dieser Bahrainer Zeitung sei eine iranische Fahne zu sehen: Grün, Weiß, Rot. Aber auf dem weißen Feld seien ein Hakenkreuz und ein Judenstern abgebildet.

Im Mittleren Osten würde man für jeden Konflikt die Juden, Zionisten und die Israelis verantwortlich machen. Auch die Islamische Republik habe stets die „Zionisten“ für alles verantwortlich gemacht. Für Ayatollah Khomeini sei sogar Saddam Hussein ein „Zionist“ gewesen. Schon immer sei in der Islamischen Republik Iran in einer üblen Form von dem Begriff „Zionismus“ Gebrauch gemacht worden. Wenn es irgendwo Reismangel gebe, seien die „Zionisten“ schuld, wenn es irgendwo eine „Überschwemmung gebe, seien Zionisten schuld“. Manche „Elemente der Islamischen Republik haben sogar die Zerstörung der Zwillingstürme von New York als eine „zionistische Verschwörung“ bezeichnet.

Sie glauben mit Lügen ihre Ziele erreichen zu können, aber die iranische Bevölkerung sei wachsam.

Menashe Amir wird nach Berlin kommen und am 2. Mai auf der
Konferenz des Mideast Freedom Forum Berlin einen Vortrag halten.

 

 


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