Zionistisches Denken und Bevölkerungstransfer – Zu keinem Zeitpunkt wurde die Denkfigur eines Bevölkerungstransfers zur politischen Richtlinie der Zionisten, sondern blieb stets ein unsystematischer, rudimentärer Wunsch, sich auf dem Gebiet des jüdischen Staates von der feindseligen, bedrohlichen arabischen Bevölkerung zu befreien. | Mena-Watch
Das palästinensische Flüchtlingsproblem entstammt dem ersten israelisch-arabischen Krieg von 1948. Ebenso wenig, wie es das Ergebnis eines vorsätzlichen Masterplans war, resultierte es aus einer staatlichen Grundsatzentscheidung oder aus pauschaler, systematischer Implementierung einer Politik der Vertreibung. Die überwältigende Mehrheit der 700.000 Araber, die ihr Zuhause verließen, flüchteten aufgrund der sich ankündigenden oder bereits stattfindenden kriegerischen Handlungen. Die meisten zogen in andere Regionen Palästinas (und waren damit im eigentlichen Sinn keine Flüchtlinge), die Minderheit, 300.000 von ihnen, ließ sich im Libanon, in Syrien oder Transjordanien nieder. Sie flohen, weil die Kampfhandlungen ihre Städte und Dörfer erreichten, oder in Befürchtung dessen. Viele waren getrieben von den ökonomischen Entbehrungen des Krieges – Arbeitslosigkeit, steigende Preise, Mangel an Lebensmitteln oder Treibstoff. Einige gingen auf Drängen oder gar Befehl ihrer lokalen (militärischen und politischen) Anführer – aus militärischen oder politischen Gründen. Für viele waren mehrere Gründe ausschlaggebend. Und einige wurden von den anrückenden israelischen Truppen vertrieben, in erster Linie aufgrund militärischer Erwägungen.
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