Amos Oz: „Israel kann nur verlieren“ | Nahost | DW.DE | 30.07.2014
Der israelische Schriftsteller und Friedensaktivist Amos Oz erklärt, weshalb er die Bodenoffensive im Gaza-Streifen unterstützt – und welchen Ausweg er sieht.
Der israelische Schriftsteller und Friedensaktivist Amos Oz erklärt, weshalb er die Bodenoffensive im Gaza-Streifen unterstützt – und welchen Ausweg er sieht.
Kommentar von Honestly Concerned
Ein bemerkenswertes Interview mit dem Friedensaktivisten Oz, der in jüngster Vergangenheit sonst eher für seine sehr kritischen Israelaussagen für Aufsehen gesorgt hatte....
Hier einige der Schlüsselaussagen von Amos Oz:
"Nun, ich fürchte, es gibt keinen Weg, zivile Opfer unter den Palästinensern zu vermeiden, solange sich der Nachbar sein Kind auf den Schoß setzt und in Ihr Kinderzimmer schießt...
...nach einigen der Treffer zu urteilen, die die Armee in Gaza verursacht hat, ist sie zumindest in einigen Punkten exzessiv - gerechtfertigt, aber exzessiv...
...Ich war mein ganzes Leben ein Mann des Ausgleichs, aber auch ein Mann des Ausgleichs kann nicht auf die Hamas zugehen und sagen: "Vielleicht treffen wir uns in der Mitte und Israel existiert dann eben nur montags, mittwochs und freitags."...
...Aus meiner Sicht ist das leibhaftige Böse Aggression und der einzige Weg, Aggression abzuwehren, ist leider Gewalt. Das ist, worin der Unterschied zwischen einem europäischen Pazifisten und einem israelischen Peacenik wie mir besteht. Wenn ich eine kleine Anekdote hinzufügen darf: Eine Verwandte von mir, die den Holocaust im KZ Theresienstadt überlebte, erinnerte ihre Kinder und Enkel immer daran, dass ihr Leben 1945 nicht von Friedensdemonstranten mit Plakaten und Blumen gerettet wurde, sondern von Soldaten mit Maschinenpistolen...
...Ich würde Israel gerne für alle Zeiten von den Titelseiten der Zeitungen weltweit verschwinden sehen und möchte stattdessen sehen, wie es Siedlungen in den Literatur-, Kunst-, Musik- und Architektur-Beilagen erobert, besetzt und baut. Das ist mein Traum für die Zukunft."
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