Antisemitismus & Antizionismus: Wenn aus einer verfolgten Minderheit eine Weltmacht konstruiert wird – Täter-Opfer-Umkehr als Entlastungsstrategie: Klaus Holz und Thomas Haury versuchen, Antisemitismus und Attacken auf Israel ins richtige Bild zu bringen. | FAZ.NET
Über die Frage, wie Antisemitismus, wenn er sich gegen den israelischen Staat richtet, festzumachen sei, wird seit Längerem kontrovers diskutiert. Einen erhellenden und sehr lesenswerten Beitrag leisten hier die Soziologen und Antisemitismusforscher Klaus Holz und Thomas Haury mit ihrem Buch. Sie halten einen „Katalog abprüfbarer Kriterien“, wie ihn die Antisemitismus-Definitionen der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken (IHRA) oder die der alternativen „Jerusalemer Erklärung“ bieten, für wenig tauglich, da ein solcher der Komplexität des Phänomens Antisemitismus nicht gerecht werde. Dessen Vielschichtigkeit könne nur dann angemessen erfasst werden, wenn man in die Analyse neben den negativen Judenbildern auch die kontrastierenden Selbstbilder der antisemitischen Akteure einbeziehe und auf „Sinnzusammenhänge“ achte.
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