Antisemitismus in Deutschland – „Wir brauchen eine gesellschaftspolitische Offensive“ | Deutschlandfunk

  • 1

6 Kommentare
  • Joachim Kretschmann

    Nicht erst seit den offenkundigen Ausschreitungen der letzten Tage ist der Antisemitismus in Deutschland wieder am Sieden. Wer regelmäßig die Zeitung liest, Fernsehen schaut und im Internet surft, muss feststellen, dass nur 70 Jahre nach dem Holocaust wieder derselbe alte Geist, diesmal im neuen Gewand, in unserer Gesellschaft Einzug gehalten hat.
    Es sind die terroristischen Meinungsmacher in Nahost, die hier die treibende Kraft sind und bei uns Führungspersonen aus Politik und Kirche mit ihrer anti-israelischen und pro-palästinensischen Gesinnung impfen, mit dem Ziel, dass nun jene selber sich dazu hergeben, unter dem Deckmantel der „offenen Worte unter Freunden“ Israel in Grund und Boden zu kritisieren. Das Ziel ist es, gerade hierdurch dem Staat Israel so viel wie möglich zu schaden, ja im Grunde ihn zu vernichten!
    So ist es der Palästinensischen Propagandamaschinerie gelungen, bis hinein in die Spitzen unserer Gesellschaft ein Meinungsmonopol zu schaffen, und dies so geschickt, dass sich jetzt gerade diejenigen für Palästina-Ausstellungen und -abende einsetzen, die wir zu anderen Gelegenheiten bei Gedenkfeiern an die Reichskristallnacht oder bei Mahnwachen gegen rechtsradikale Gruppen antreffen.

    Und hier möchte ich zwei Fallbeispiele anführen, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Die Namen sind aus rechtlichen Gründen etwas verfremdet. Sollte sich der eine oder andere dabei an lebende Personen erinnert fühlen, so kann ich ihn nicht daran hindern:

    Bernhard ist pensionierter Studiendirektor und leitendes Mitglied in seiner Partei. Bei Gedenkfeiern zu Ehren der Opfer der Naziverbrechen oder auf Infoveranstaltungen über Rechte Gewalt ist er an vorderster Front zu finden. Aber er setzt sich auch tatkräftig für die bevorstehende Palästina-Ausstellung in seiner Stadt ein, verschickt fleißig die Einladungen an Mitglieder, Freunde und Bekannte und nutzt seine langjährigen Kontakte zu den Zeitungsredaktionen, um durch vorbereitete eigene Texte möglichst viele Bürger dazu einzuladen.
    Dies kommt jedoch nicht von ungefähr, denn Bernhard ist eng befreundet mit Wernher, der schon seit längerem im städtischen Pro-Palästina-Verein aktiv ist und als regional bekannter Autor einen guten Ruf bei der Bürgerschaft hat, nicht auch zuletzt wegen seines sozialen Engagements.
    Wernher wiederum tauscht sich regelmäßig mit Herrn Schwenk aus, der nicht nur ein über die Landesgrenzen hinaus anerkannter Historiker von hohem Rang und viel gelesener Buchautor zum Thema Nahost, sondern zudem, wenn könnte es wundern, Vorstand einer linksgerichteten Journalistenvereinigung und eines „Internationalen Vereins zur Föderung Palästinensischer Flüchtlingskinder“ ist. Was Herr Schwenk an „Informationen über die brutalen Maßnahmen der Israelis“ von den örtlichen „Freiheitskämpfern“ bekommt, leitet er, in eigene elitär klingende Worte verpackt und mit den „wärmsten Empfehlungen“ garniert, an Wernher weiter, welcher natürlich auch sofort Bernhard „von den neuesten Entwicklungen in den besetzten Gebieten“ in Kenntnis setzt.
    Dies geht nun schon eine ganze Weile so, und das Vertrauen von Bernhard zu Herrn Schwenk über Wernher konnte stetig wachsen. Deshalb ist es selbstverständlich, dass Bernhard die persönliche Einladung des Herrn Schwenk zur Eröffnung der Palästina-Ausstellung als große Ehrerweisung empfindet und sein gutes Renomée bis hinein in die Verwaltungsspitzen, zur VHS und den kommunalen Bildungseinrichtungen nützt, um sein „O.K.“ als anerkannte Persönlichkeit in Stadt und Kreis zu signalisieren.
    Wer könnte dieser geballten Macht an Befürwortern noch widerstehen oder sie gar in Frage stellen, ohne die halbe Stadt gegen sich aufzubringen?

    Karin ist Erzieherin in einem Kinderdorf und sozial engagiert für Hilfsdienste weltweit. Als sie eines Abends Frau Rümpf über die armen und traumatisierten Palästinenserkinder im Libanon reden hört, abonniert sie den Newsletter dieser ehrenwerten Kämpfernatur. Bald darauf ist sie selber aktiv in der regionalen Vereinigung zur Unterstützung dieser armen Kinder. Darum ist es keine Frage, dass auch sie sich vorbehaltlos für das Publikwerden der Palästina-Ausstellung in ihrer Stadt einsetzt. Sie kann einfach nicht verstehen, dass ihr Bürgermeister diese Veranstaltung in der Bibliothek zu verhindern suchte, sodass das Kulturamt als Kompromiss eigens Tafeln mit den Kritikpunkten einer evangelikalen Jugendgruppe an den dort dargestellten Berichten aufstellen musste.

    Als Dr. Klinge in Leserbriefen darauf hinweist, dass die Initiatoren jener Palästina-Ausstellung über ihre sog. Fördervereine indirekten Kontakt über ihre Partnerorganisationen zur Hamas haben und dies auch mit aktuellen Bildern von kleinen Jungen im Kampfanzug belegt, ja am Ende sogar zu fragen wagt, wohin denn all das Geld der Fördervereine und somit auch das bei der Ausstellung gesammelte fließen würde, werden postwendend von Herrn Schwenk wie auch von Frau Rümpf diese Äußerungen als böswillige Verleumdung abgetan und die Bilder „über Nacht“ von der Facebook-Seite der „Partnerorganisation“ gelöscht, sicher ist sicher!

    Hierzu möchte ich eine Aussage von Dr. Martin Luther King Jr. anführen, welche die eben geschilderten Fälle dort einordnet, wo sie hingehören:

    “Wenn die Leute Zionisten kritisieren, dann meinen sie Juden. Ihr Reden ist in Wahrheit Anti-Semitismus!“

    Diese beiden Fälle mit wahrem Hintergrund zeigen, dass die Feinde Israels nun auch im „Freundesland“ zu Haus sind!

    Haben wir nicht schon viel zu lange auf die Neben- und Hintereingänge unserer Gesellschaft geschaut, ob irgendwo etwas antisemitisches eindringen möchte? Haben wir nicht viel zu einseitig nur auf rechtsradikale Gruppen geachtet? Und haben wir immer noch nicht bemerkt, dass der Neue Antisemitismus geradewegs durch unseren Haupteingang gestiefelt kommt – unsere Friedensliebe, unsere Vorliebe für jegliche Form von Sozialem Engagement, Friedensdienste (für arme Palästinenserkinder … ) oder immer öfter auch vorschnelle und vorurteilsvolle Kritik an Israel, die als „Offene Worte an Israel in aller Freundschaft“ getarnt sind?

    Ein Beispiel lieferte dpa ganz aktuell vor ein paar Tagen:

    https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.eskalation-in-gaza-israel-greift-nach-raketenangriffen-mehrere-hamas-ziele-an.019ef757-89ca-46b1-ad98-01d278318e05.html

    Der darin enthaltene „Bildband für Terrorversteher“ lässt den Leser wütend werden auf die „bösen Israelis“ … wir erfahren jedoch nicht, wo die Bilder aufgenommen wurden – in einem zerbombten Haus eines Hamas-Terroristen? – noch woher die Kinder stammen. Bleibt nur zu hoffen, dass die „armen Palästinenserkinderlein“ wenigstens was Süßes oder so als Belohnung für ihre künstlerische Darstellung im Terrorschutt bekommen haben … sonst kommen sie das nächste mal nicht mehr zum Fotoshooting des „Außendienstmitarbeiters von dpa“ z.B. an der „Appartheidsmauer“ oder so …

    Neben dem tief sitzenden Judenhass im Rechten Lager ist es vor allem das eher links orientierte Lager in Politik und Gesellschaft, das für den zunehmenden Israelhass bei uns verantwortlich ist … schließlich gehen Steinmeier, Gabriel, Nahles und Co. ja mit „gutem Beispiel“ voran und legitimieren den Israelhass, weil es zum guten Ton gehört, nicht entschieden für sondern mindestens „kritsich“ Israel gegenüber eingestellt zu sein! Begriffe wie „Westjordanland“, „Westbank“, „Palästinensische Gebiete“ oder „Zweistaatenlösung“ sind Kampfansagen an das Existenzrecht Israels und belohnen durch den Gebrauch dieser Worte das Ziel der Araber, Israel das Land zu rauben. Was zahlreiche Kriege nicht vermochten, das soll nun eine „Israel kritische Politik“ mit dem Ziel der verlogenen unrechtmäßigen „Zweistaatenlösung“ richten. Wer diese Lügenworte in den Mund nimmt, macht sich schuldig und verhilft der Palästinalüge, welche im Grunde der Hauptausgangspunkt für den Israelhass ist (weil durch sie Israel zum „Besatzer palästinensischen Gebietes“ stigmatisiert werden kann!) zum Erfolg! Und gerade davor dürfen wir unsere Augen nicht verschließen, wenn wir gesellschaftlich „in die Offensive“ gehen wollen!
    Darum müssen die Fakten mehr denn je auf den Tisch: Vor 2000 Jahren wurde Israel das Land von den heidnischen Römern geraubt. Nach ihnen kamen die christlichen Byzantiner und nach diesen die muslimischen Osmanen, bis jene schließlich vor gut 100 Jahren besiegt wurden. Danach war der Weg frei für den Entscheid des Völkerbundes, den Juden eine Heimstätte und dabei im Grunde ihr ureigenstes Territorium zurück zu geben. Rom, Byzanz und die Osmanen, sie alle traten als Besatzer auf – somit war Israel der nachweislich letzte Eigentümer des Landes! Doch während der Britischen Mandatszeit überfluteten Hundertausende Araber aus aller Herren Länder das Land mit dem Ziel, als zum „Volk der Palästinenser“ umetikettiertes Völkergemisch einen illegitimen Anspruch auf das Land begründen zu können und dadurch trotz der verlorenen Kriege nun zumindest auf politischem Wege Israel die Heimat zu rauben, ganz aktuell im Zuge der sog. Zweistaatenlösung.
    Im Unabhängigkeitskrieg 1948/49 wurde ein Teil Jerusalems völkerrechtswidrig von Jordanien besetzt, was ihre Teilung zur Folge hatte. Im Zuge des Sechstagekrieges 1967 jedoch wurde der arabisch besetzte Ostteil befreit, sodass die Juden mit Tränen in den Augen wieder an der Klagemauer beten konnten.
    Da die Geschichte weder ein Volk der Palästinenser noch einen Staat Palästina kennt, ist der rechtmäßige Eigentümer des Heilgen Landes mit seiner Hauptstadt Jerusalem ganz allein Israel! Die Stadt Davids jedoch kann nicht geteilt werden wie eine Billig-Pizza vom Discounter, denn sie ist Gottes Eigentum für sein auserwähltes Volk Israel!

Hinterlasse eine Antwort