Antisemitismus: „Neonazis kommen deshalb gerne in die Schweiz“ – Nach Corona nun der Ukraine-Krieg: Die Krisen befeuern antisemitische Verschwörungstheorien, wie Ralph Lewin im Interview sagt. Immerhin sieht der Präsident des Israelitischen Gemeindebundes in der Hakenkreuz-Frage Hoffnung. | Neue Zürcher Zeitung
Herr Lewin, die Fälle von Judenfeindlichkeit in der Schweiz haben zugenommen, wie im Antisemitismusbericht nachzulesen ist. Hauptverantwortlich sei eine neue Subkultur, die von Verschwörungstheorien «geradezu besessen» sei. Was sind das für Leute?
Diese staatsfeindliche Subkultur ist sehr heterogen, sowohl in ihrer politischen Ausrichtung als auch in ihrer Radikalität. Ihre Mitglieder sehen hinter allem und jedem eine geheime Macht, eine kleine Elite, die die Menschheit beherrschen, versklaven oder ausrotten will. Wir beobachteten schon während der Corona-Pandemie, dass bei einem Teil der Massnahmengegner antisemitische Erzählungen kursierten. Die Juden sollen schuld sein am Virus – und die Impfungen erfunden haben. Ich habe gehofft, dass mit dem Ende der Pandemie auch die Verschwörungstheorien wieder verschwinden würden.
Diese staatsfeindliche Subkultur ist sehr heterogen, sowohl in ihrer politischen Ausrichtung als auch in ihrer Radikalität. Ihre Mitglieder sehen hinter allem und jedem eine geheime Macht, eine kleine Elite, die die Menschheit beherrschen, versklaven oder ausrotten will. Wir beobachteten schon während der Corona-Pandemie, dass bei einem Teil der Massnahmengegner antisemitische Erzählungen kursierten. Die Juden sollen schuld sein am Virus – und die Impfungen erfunden haben. Ich habe gehofft, dass mit dem Ende der Pandemie auch die Verschwörungstheorien wieder verschwinden würden.
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