Antisemitismus: Tief in der Gesellschaft – Vier judenfeindliche Taten pro Tag? Antisemitismus ist in Deutschland zu einem Alltagsphänomen geworden. Das Problem reicht weit über den Fanatismus von Rechtsextremen hinaus. | FAZ
Eintausendvierhundertdreiundfünfzig antisemitische Straftaten sind nach Auskunft der Bundesregierung im vergangenen Jahr in Deutschland registriert worden. Das sind vier judenfeindliche Taten pro Tag. „Nur“ vier? Es sind mehr, viel mehr; sie sind zu einem Alltagsphänomen geworden, das in den offiziellen Statistiken nicht einmal ansatzweise zum Ausdruck kommt. In Berlin ist das jetzt wieder zutage getreten, dank den Schilderungen einer Mutter, die davon berichtet, wie ihr Sohn in der Grundschule verfolgt wurde. Schon in der Kita bekam er zu hören, dass seine Eltern in der Hölle schmoren würden, weil er nicht an Allah glaube. In einer Whatsapp-Gruppe wurde ein Enthauptungsvideo verbreitet. Die Zeitungen in der Hauptstadt setzen die Liste juden- und christenfeindlicher Ausfälle an Schulen fort, doch finden sich Beispiele nicht nur in Berlin, sondern im ganzen Land.
Sacha Stawski
http://www.deutschlandfunk.de/antisemitismus-an-schulen-zentralrat-der-muslime-will-mit.1939.de.html?drn:news_id=865829