Kommentar von Honestly Concerned
Volker Beck: "Um endlich nachhaltiger und effektiver gegen Antisemitismus vorgehen zu können braucht es eine neue institutionelle Antwort: Erfahrungen, Instrumente und Aktivitäten müssen gebündelt und das Zusammenwirken von Behörden und Zivilgesellschaft zentral koordiniert werden.
Es braucht ein Bündel von Maßnahmen: Schule, Bildung, Polizei, Justiz, Medien und Politik alle haben ihre Rolle bei der Umsetzung.
Aufklärung über das Gewordensein vom frühchristlichen Antijudaismus zum mittelal...terlichen Antisemitismus bis zur rassenbiologischen Variante des 19. Und 20. Jahrhunderts, gefolgt von sekundärem und israelbezogenem Antisemitismus ist ein wichtiges Momentum.
Historisches und religionswissenschaftliches Wissen können antisemitische Haltungen und Narrative als solche erkennbar und kritisierbar machen. Und es braucht wache zivilgesellschaftliche Organisationen, die antisemitische Erzählungen und Vorurteile erkennen, brandmarken und kritisieren, wenn es sein muss auch skandalisieren. Dabei ist die Bekämpfung des Antisemitismus keine Aufgabe der jüdischen Gemeinden oder der Jüdinnen und Juden, es ist die Aufgabe der Nicht-Jüdinnen und Nicht-Juden. Und dieser Kampf muss den kulturellen Realitäten einer Einwanderungsgesellschaft Rechnung tragen."
Polizeiwagen und Wachen vor Synagogen gehören leider zur Normalität in deutschen Städten. Das ist nicht schön, aber dient der Sicherheit der in Deutschland leben Juden. Jüdische Mädchen müssen in Berlin teilweise unter Polizeischutz zur Schule begleitet werden. 1300 antisemitische Straftaten gab es im vergangenen Jahr in Deutschland, wie aus der Kriminalstatistik hervorgeht, die kürzlich veröffentlicht wurde. Die Dunkelziffer dürfte – so nichtstaatliche Organisationen – weitaus höher liegen. Denn bis heute werden die Verbrechen in keiner einheitlichen Datenbank nach einheitlichen Kriterien gesammelt.
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