BW-Beauftragter gegen Antisemitismus: „Nur Ungebildete sind antisemitisch? Das ist Schwachsinn!“ | swr.online
Die gute Nachricht: Mit mehr als 650 Schulen hat der diesjährige Anne-Frank-Gedenktag einen Teilnahme-Rekord aufgestellt. Die schlechte: Antisemitismus nimmt aktuell wieder zu – auch oder sogar gerade in Schulen, wie Michael Blume berichtet, Beauftragter der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus. Das reiche von gedankenlosen Bemerkungen bis hin zu handfesten Beleidigungen – und längst nicht nur von Schülerinnen und Schülern, sondern immer wieder auch von Lehrkräften. Generell käme Judenfeindlichkeit in allen Bildungsschichten vor, betont Blume im SWR2 Tagesgespräch. „Ich darf an die Documenta erinnern, wo wir das ja auch im Kunstbereich gesehen haben. Also die Vorstellung, Antisemitismus komme nur bei armen, zugewanderten Menschen mit niedriger formaler Bildung vor, das stimmt überhaupt nicht.“ Erfreulich sei wiederum „das riesige Interesse“ an entsprechenden Fortbildungen für Lehrkräfte. Deren Wunsch, kompetenter mit dem wachsenden Antisemitismus in der Schule umgehen zu können, sei groß: „Weil die eben auch sagen, dass das so nicht weiter geht, wir können doch nicht ewig diesen Antisemitismus immer wiederkehren lassen.“
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