Der Weserkurier aus Bremen steht wohl beispielhaft für die meisten deutschen „Qualitäts“-Medien, geht aber noch etwas weiter. Während ich in der sogenannten Berichterstattung über den Nahen Osten immer die Formulierung „sogenannter Islamischer Staat“ höre, wollen die Bremer nicht einmal das machen. Die Begründung ist für alle wohl die Gleiche, aber sehen wir uns den Weserkurier an:
Die Kritik an dem Blödsinn „weder religiös motiviert“ ist natürlich 100% richtig.
Aber in Anführungszeichen würde ich „Islamischer Staat“ auf jeden Fall setzen, weil es eine propagandistische Eigenbezeichnung ist. (So wie man sinnvoller Weise auch „3. Reich“ oder „Großdeutsches Reich“ in Anführungszeichen setzt.)
Es ist doch gut zu wissen, dass die braven Journalisten von der Weser ein Mitsprache- nein, DAS Entscheidungsrecht haben zu beurteilen, was islamisch ist und was nicht. Ähnliche Entscheidungshoheit haben sie ja auch darüber, was ein israelisches Produkt ist und was nicht. Ich schlage vor, zukünftig alle wesertlichen Entscheidungen in der Weltpolitik den Jungs von der Weser zu überlassen… Die habens einfach drauf.
Stef Otronic
Und wie soll man jetzt diese Zeitung nennen? Sie scheint nicht von der Weser motiviert und ist auch kein Kurier.