Die Wut der Heimatlosen – Bashar ist Palästinenser. In Dresden organisiert er seine Landsleute zum Protest. Warum Judenhass für ihn trotzdem tabu ist. | SZ-Online
Allahu Akbar al-Quds!“ hallt es vielstimmig über den Wiener Platz vor dem Dresdner Hauptbahnhof. Ein Pulk hat sich gebildet, um die 200 Menschen. Sie schreien und singen auf Arabisch, tragen Transparente mit der Aufschrift „Stoppt den Krieg in Palästina!“ und „Jerusalem ist die Hauptstadt von Palästina“, dazu Flaggen in den Nationalfarben des umkämpften Landes in Nahost. Passanten huschen vorbei, verschreckte, grimmige Blicke. Mitten im Weihnachts-Shopping holt sie die Weltpolitik ein. „Allahu Akbar!“ – die Worte sind für die meisten Deutschen längst zum Inbegriff islamistischen Terrors geworden. Doch es bleibt friedlich heute. Keine Israel-Fahnen brennen wie unlängst in Berlin. Keine antisemitischen Hass-Tiraden. Und doch ist ihr Zorn deutlich spürbar. Der Zorn über die einseitige Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Donald Trump – ungeachtet ihres völkerrechtlichen Status als besetzte Stadt.
Simon Soesan
„Lansleute“??? What country????