Ein Auschwitz-Roman an Berlins Schulen verharmlost die Geschichte | B.Z.

B.Z.-Politik-Chef Mathias Heller schreibt, warum er mit dem Jugendroman „Der Junge im gestreiften Pyjama“ als Lektüre an Berliner Schulen ganz und gar nicht einverstanden ist.
Meine Kinder gehen aufs Gymnasium, Verwandte sind an anderen Gymnasien Deutschlehrer, im Norden Berlins.
Sie analysieren zur Zeit das Buch „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne. Boyne, geboren 1971 in Dublin. Er studierte Kreatives Schreiben, ist Bestseller-Autor, schrieb 15 Romane, schrieb das Werk 2007 in zweieinhalb Tagen. Das Problem: Es ist eine erfundene Geschichte um Auschwitz.
Shimon Silver
Ich habe das Buch nicht gelesen, aber die Verfilmung gesehen und hatte wütend und fassungslos das Kino verlassen.
Meine damals mitgenommenen Freunde verstanden meinen Vorwurf der Verharmlosung nicht. Vielleicht hatte ich das auch schlecht verdeutlicht. Doch nun bin ich froh, daß auch andere das so empfinden und sich artikulieren.