„Es besteht dringender Handlungsbedarf“ – Der Antisemitismusbericht 2018 des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds und der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus ist erschienen – gewarnt wird vor antisemitischen Hassreden im Netz. | Tachles
Nach Kritik an Methode und Darstellung der Antisemitismusberichte der vergangenen Jahre (tachles berichtete) sind der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) und die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) über die Bücher gegangen. Der nun vorliegende Bericht erscheint deutlich strukturierter als bisher, er ist umfassender und präsentiert den Lesern Statistiken zu einzelnen Bereichen. Vor allem aber werden erstmalig die Methoden der Erfassung antisemitischer Vorfälle erläutert, und es wird erklärt, wann ein Vorfall als antisemitisch definiert wird. Entstanden ist nicht nur ein lesbarerer Bericht, auch die Ergebnisse werden schlüssiger präsentiert. Da diese aber nach wie vor nicht auf wissenschaftlich anerkannter Methodik basieren, können die aufgeführten Zahlen nicht repräsentativ sein. Daher stellt der Antisemitismusbericht der deutschsprachigen Schweiz auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, er verweist vielmehr auf Tendenzen und ordnet antisemitische Vorfälle unterschiedlichster Formen ein. Die erfassten Vorfälle müssen in der Schweiz stattgefunden haben oder sich in der Schweiz auswirken. Internetvorfälle werden nur erfasst, wenn der Autor beziehungsweise der Empfänger einer Nachricht in der Schweiz wohnhaft ist oder die Organisation, welche die betreffende Homepage betreibt, eine schweizerische ist. Nach wie vor allerdings gibt es zwei Schweizer Berichte: den nun vorliegenden für die Deutschschweiz und einen anderen für die Romandie, der von der Coordination intercommunautaire contre l’antisémitisme et la diffamation verfasst wird.
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