Gegen das Gift der Vorurteile – Vor 70 Jahren gründeten Münchner die erste Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Nach amerikanischem Vorbild setzt sie sich für Verständigung ein | Süddeutsche.de
Am Anfang war der Judenhass. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen zahlreiche Vertriebene und Heimatlose, darunter auch viele Juden, in das zerbombte München – und dort zeigte sich, wie wenig das Vergangene in Wirklichkeit vergangen war. Die Stadt bevorzugte Nazi-Opfer bei der Zuweisung von Wohnraum. Daraufhin wurden antisemitische Proteste laut, es gab judenfeindliche Übergriffe, Gräber wurden geschändet. Die deutschen Behörden waren alarmiert, ebenso die US-amerikanische Militärregierung. Und so gründeten auf deren Drängen hin Vertreter der Münchner Zivilgesellschaft um den katholischen Oberbürgermeister, einen evangelischen Journalisten und einen jüdischen Arzt die erste Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ).
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