Kommentar von Honestly Concerned
Sigmount Königsberg : "Hanna Esther Veiler hat sehr lesens- und nachdenkenswert zum #HolocaustMemorialDay geschrieben.
"Was Jüdinnen:Juden statt der Selbstinszenierung tatsächlich brauchen, ist eine Gedenkkultur, die individuelle Betroffenheit sichtbar macht und die Verantwortung der gesamten Zivilbevölkerung hervorhebt. Dabei darf die Auseinandersetzung mit der Shoa weder erst 1933 beginnen, noch 1945 enden. Ihre Voraussetzungen und Folgen bis heute müssen mitgedacht werden.
Letztendlich geht es nicht um den 27. Januar, sondern vielmehr um die 364 Tage im Jahr, die nicht der Holocaust-Gedenktag sind. Wenn aus den Taten und Gesten, die heute fallen, kein Verantwortungsgefühl des Einzelnen erwächst, wenn mutmaßlich rechtsmotivierte Attentate immer noch ungeklärt bleiben und die Namen öffentlicher Orte weiterhin Antisemit:innen ehren, dann gibt es keine Zukunft für Jüdinnen:Juden in diesem Land.""
Das Erinnern an den Holocaust ist wichtiger Teil des deutschen Selbstverständnisses. Heute, am Holocaust-Gedenktag, werden im ganzen Land Gedenkzeremonien abgehalten, Stolpersteine geputzt und #NieWieder gepostet. Gleichzeitig fragen sich viele junge Jüdinnen:Juden, ob es an diesem Tag um eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Shoa, ihren Voraussetzungen und ihren Folgen geht – oder vielmehr darum, sich in performativen Akten zu vergewissern, dass „die Deutschen“ heute wieder gut seien.
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