Interview: »Menschen aller Hautfarben protestieren« – Zeit-Redakteur Sascha Chaimowicz über Herkunft, Gewalt und Solidarität | Jüdische Allgemeine
Herr Chaimowicz, das Video von der Verhaftung und Tötung des Afroamerikaners George Floyd durch US-Polizisten in Minneapolis hat weltweit für Fassungslosigkeit und Entsetzen gesorgt. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf den Fall?
Das alles macht mich sehr traurig. Ich bin mit einem ganz anderen Bild von den USA aufgewachsen. In meiner Kindheit und Jugend, in den 90ern und frühen 2000ern, verbrachten wir jedes Jahr mehrere Wochen bei Freunden in Florida. Ich hatte noch keine Worte dafür, aber meine Eltern kamen mir dort und in Israel auf tiefgehende Art freier vor als in München, wo wir wohnten. Heute schicken wir uns in unserem Familien-WhatsApp-Chat Videos, in denen weinende, verzweifelte Menschen auf den Straßen Amerikas zu sehen sind, brennende Autos, Tränengaswolken.
Das alles macht mich sehr traurig. Ich bin mit einem ganz anderen Bild von den USA aufgewachsen. In meiner Kindheit und Jugend, in den 90ern und frühen 2000ern, verbrachten wir jedes Jahr mehrere Wochen bei Freunden in Florida. Ich hatte noch keine Worte dafür, aber meine Eltern kamen mir dort und in Israel auf tiefgehende Art freier vor als in München, wo wir wohnten. Heute schicken wir uns in unserem Familien-WhatsApp-Chat Videos, in denen weinende, verzweifelte Menschen auf den Straßen Amerikas zu sehen sind, brennende Autos, Tränengaswolken.
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