Islamwissenschafter Khorchide über Morddrohungen und den politischen Islam – Mouhanad Khorchide, Islamwissenschafter, über Morddrohungen, Muslimbrüder und das Dilemma, zwischen rechten Rassisten und linken Schönrednern zu sitzen. | Profil
Die Empörung über die Islamlandkarte reißt nicht ab. Die Muslimische Jugend erwägt eine Klage dagegen; der Sonderbeauftragte des Europarats, Daniel Höltgen, empfiehlt, sie offline zu stellen; die Universität Wien distanziert sich, auch die Spitzenrepräsentanten der evangelischen Kirche in Österreich sehen die österreichischen Muslime und ihre Vereine und Moscheengemeinden unter Generalverdacht gestellt. Tatsächlich gab es die Islamkarte schon vor zehn Jahren. In den vergangenen Monaten wurde sie, finanziert von der „Dokumentationsstelle des Politischen Islam“, auf den neuesten Stand gebracht und mit den Worten, sie sei ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des politischen Islam der Öffentlichkeit vorgestellt. Das war ihr Unglück. Denn in der sogennanten Landkarte sind jene Moscheen und Kulturvereine, die von Experten mit guten Gründen zum politischen Islam gezählt werden, in der absoluten Minderheit. Wer sie zu Rate zieht, wird das sehen; wer das nicht macht, wird unter Umständen glauben, all die Treffer seien gefährliche Radikalisierungsnester.
Hinterlasse eine Antwort
Sie müssen... (sein)angemeldet sein um einen Kommentar zu schreiben.