Israels rechte Regierung: Hebron und die neue Macht der Siedler – Wer wissen will, wie sich die neue, rechte Regierung die Zukunft Israels vorstellt, sollte mal nach Hebron fahren, wo die radikalen Siedler ihre Macht austesten. Für einen Palästinenserstaat ist da jedenfalls kein Platz mehr. | Süddeutsche.de
Treffpunkt ist das Café im Gutnick Center, das einzige und damit beste am Platz. Lange Holztische, Neonlicht, an der Wand steht ein Regal mit bunten Chipstüten und Keksrollen. Gemütlich ist das nicht, aber gemütlich muss es auch nicht sein. Es reicht, dass es da ist: ein Café in Hebron, ein Treffpunkt für die jüdischen Bewohner der Stadt, für die Besucher aus dem ganzen Land, für die Beschützer, die hier mit ihren grünen Armee-Uniformen eine Pause machen können vom Wachestehen.
„Wir haben es doch gut hier“, sagt Yishai Fleisher und lächelt. „Wir sitzen hier, wir trinken einen Kaffee, und es ist ein anständiger Kaffee.“
Fleisher, 46, schwarze Kippa, dunkle Sonnenbrille, grauer Bart, ist Sprecher der Jüdischen Gemeinschaft von Hebron. 800 Menschen sind das, Männer, Frauen und ziemlich viele Kinder. 800 Israelis, die sich mitten im Zentrum der palästinensischen Stadt im Westjordanland in einer jüdischen Siedlung verschanzt haben, Tag und Nacht geschützt von der israelischen Armee….
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