Juden in Deutschland – „Wir wollen keine Privilegien, aber auch nicht am Rand stehen“ – Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, ist eines der bekanntesten Gesichter des Judentums in Deutschland. Als Kind überlebte sie die Gräuel des Holocaust. Im Gespräch mit Rafael Seligmann warnt sie vor dem zunehmenden Antisemitismus. | Cicero Online
Charlotte Knobloch ist Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG). Von 2006 bis 2010 war sie Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Knobloch wurde 1932 in München geboren und überlebte den Holocaust, indem die nichtjüdische Hausangestellte ihres Onkels, Kreszentia Hummel, sie als ihre eigene Tochter ausgab.
Frau Knobloch, Ihre Tochter Iris ist Präsidentin des Filmfestivals von Cannes, Ihr Sohn Bernd war Vorstandsvorsitzender einer großen deutschen Bank, Ihre älteste Tochter Sonia ist eine leitende Ärztin. Was haben Sie als Mutter richtig gemacht?
Ich stand meinen Kindern stets zur Verfügung und habe viel Zeit und Energie in ihre Erziehung und Ausbildung investiert – mehr als das heute üblich ist. Ich war durchaus streng und habe stets Leistung verlangt. Mein Ziel war: Die Kinder sollten all das wahrnehmen können, was mir durch die NS-Verfolgung vorenthalten wurde. Dabei habe ich immer ein inniges Verhältnis zu meinen Kindern und Enkeln gepflegt…
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