Jüdische Kontingentflüchtlinge: Die Würde der alten Genrietta – Genrietta Liakhovitskaia ist eine russische Jüdin, Rentnerin und lebt von zwei Euro am Tag in Berlin. Die deutsche Bürokratie lässt sie verarmen. | Taz
BERLIN taz | „Das Sozialamt ist eine Maschine, um Leute zu quälen!“ Genrietta Liakhovitskaia ist wütend. Die zierliche Frau mit dem hoch gesteckten, schneeweißen Haar, den rot geschminkten Lippen hat innegehalten für diesen Satz. Dann läuft sie wieder rastlos durch ihre 1,5-Zimmer-Wohnung im Berliner Wedding.
Volker Beck: "Die rentenrechtliche Diskriminierung von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion gegenüber christlichen Spätaussiedlern ist sozial ungerecht, historisch unhaltbar und weitgehend unbekannt. Danke an die taz. die tageszeitung, dass sie diese Geschichte erzählt.
Besonders vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte, die als Begründung für die Zuwanderung von Jüdinnen und Juden nach Deutschland seit 1990 genannt wurde, ist die jetzige soziale Situation haarsträubend und wird der Lebensleistung dieser Menschen in keiner Weise gerecht.
Mit einer Gesetzesinitiative wollen wir die Ungleichbehandlung zwischen jüdischen und christlichen Zuwanderinnen und Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion beenden. Oder kann nur deutsch sein, wer nicht jüdisch ist?"
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