Jüdisches Leben in Berlin: Unter den Augen des Rabbiners | Berliner Zeitung
Berlin – Yehuda Teichtal hebt die Arme und singt, als die Beter eine Tora-Rolle über ihre Köpfe in die Höhe strecken. Auch wer den Sinn der hebräischen Worte nicht versteht, kann begreifen, dass dies ein Moment des Jubilierens ist. Zehn Männer stehen im Kreis um eine heilige Rolle herum. Die Verehrung, die sie den fünf Büchern Mose, handschriftlich auf ein Stück Pergament übertragen, in diesem Moment entgegenbringen, ist spürbar. Sie haben sich eingehüllt in weiße Gebetsschals. Um Arm und Kopf haben sie Gebetsriemen gewunden. Einen Moment später brummeln sie dann wieder alle durcheinander. Ein Handy klingelt. Wer noch nie bei einem jüdischen Gebet gewesen ist, wundert sich vielleicht über das chaotische Gewusel, das immer wieder das feierliche Ritual ablöst. Das gehört dazu.
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